Zweistaatenlösung im Nahen Osten. Ist das so ?

Seit achzig Jahren liegen sich Palästinenser und Israelis in den Haaren. Es scheint nicht möglich zu sein, dass diese beiden Völker auf diesem staubigen Flecken Erde friedlich nebeneinander leben können. Dafür gibt es viele Gründe.
Der Terrorangriff der Hamas auf friedliche Zivilisten am 7. Oktober 2023 war für eine Verständigung der verfeindeten Parteien ganz bestimmt nicht hilfreich. Genau so wenig wie die übertriebene Reaktion, den Gazastreifen in Grund und Boden zu bomben, mit wenig Rücksicht auf zivile Verluste.
So geht es sicher nicht.
Wir sprechen immer von einer "Zweistaaten-Lösung". Und ich bin nicht ganz sicher, ob wir darunter alle dasselbe verstehen. Es klingt nach gleichberechtigtem Nebeneinander. Das war es allerdings in den vergangenen achzig Jahren zu keinem Zeitpunkt. Schon nachdem die israelische Bevölkerung nach dem 2. Weltkrieg in immer grösserer Zahl in das - eigentlich - von Palästinenseren besiedelte Gebiet eingewandert sind, hat sich eine Teilung aufgedrängt. Diese ist auch vorgenommen worden, allerdings - wie sie bis heute behaupten - zu Ungunsten der palästinensischen Bevölkerung. Als ein Indiz, dass es da zu Problemen gekommen ist, ist eine Aeusserung des ersten Palästinensischen Ministerpräsidenten Ben Gurion zu deuten, der (schon am Abend der Teilung) "wusste, dass dieser Teilungsplan Krieg mit den Arabern" heraufbeschwören würde. Schon der Start war mehr als unglücklich.
Eine "Zwei-Staaten-Lösung" im Nahen Osten bedeutet vor allem die Sicherstellung der Existenz des israelischen Staates. Der "Staat" der Palästinenser wird - mehr oder weniger als Kollateralschaden - übrig bleiben. Das wird keine Lösung geben, denn das Augenmerk liegt - immer - auf Israel. Es steht zu befürchten, dass die Palästinenser auch bei einer neuen "Zwei-Staaten-Lösung" von Israel übervorteilt werden.
Man darf gespannt sein. Gross ist meine Hoffnung allerdings - nicht.
(Bildquelle: Pixabay, n.Reg.lizenzfrei)