Zusammenarbeit in internationalen Foren.

16.10.2024

(LiVa, 16.10.2024)  "Am 14. Oktober fand das diesjährige Treffen der Aussenministerinnen und Aussenminister
der deutschsprachigen Länder in Luxemburg mit Regierungsrätin Dominique Hasler statt.
Im Zentrum des Austausches standen die Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sowie die Kooperation im Rahmen der Vereinten Nationen."

(dwb) Ich habe keine Ahnung, wieviele solcher Schönwetter-Fotos ich von der Politik schon gesehen habe. Gut, immerhin, man kommt ja wenigstens ab und zu mal raus als Aussenministerin des Fürstentums Liechtenstein. Ich frage mich tatsächlich, wieviele dieser "Austausch- und Arbeitstreffen" es mittlerweile in Europa wohl gibt. Es werden abertausende sein, in ganz Europa.

Gefühlt scheint mir, dass wir immer mehr pläuscheln und plaudern, anstatt uns endlich unserer Probleme anzunehmen. Aber dieses Verhalten lässt sich nicht nur in der Politik beobachten. Nein, es zieht sich mittlerweile auch durch das alltägliche Leben der Bevölkerung. Da wird längst nicht mehr kollektiv darauf geachet, unseren Wohlstand durch viel Arbeit zu erhalten. Noch zu meiner Lehrzeit zu Beginn der 1980er Jahre war es - auch für 16jährige - völlig normal, dass 42 Stunden gearbeitet worden ist. Und das in einer der liechtensteinischen Banken, die schon damals in diesen Dingen eher fortschrittlich waren ... Am Ende jeden Quartals gab es abends bis 21.00 Uhr viel zu tun. Ich erinnere mich, dass ein anderer Lehrling leise beim Abteilungsleiter wegen der langen Tagesarbeitszeit geklagt hat. Er würde "ungern so lange arbeiten". Der Kommentar des Chefs, Jahrgang 1923: "Ja, das glaub ich dir aufs Wort. Dann arbeitest du heute eben ungern, morgen wirds wieder weniger". Das war - alles. Teilzeit arbeiten war eine Seltenheit, stattdessen hiess es zu Hause: "Gang gi schaffa - släba isch tüür !".

Wir werden uns daran gewöhnen müssen, uns von Träumereien wie der "Work-Life-Balance" zu verabschieden und wieder zünftig mehr zu arbeiten.

Und genau das sollten wir in der Politik auch tun. Weniger schwafeln, weniger in der Welt rumreisen. Dafür deutlich mehr und intensiver an der Lösung der anstehenden Probleme arbeiten.

Wie sagte schon der weiter oben zitierte Chef damals, wenn die Sprache auf die viele verbleibende Arbeit kam ?

"Lifera. Ned lafera."

Wär schön, wir würden langsam wieder dahin zurückfinden.


(Bildquelle: Liechtensteiner Vaterland/BMEIA, Michael Gruber)