Wir wollen niemandem etwas wegnehmen!/Wir lassen uns nichts wegnehmen!

(LiVa, 21.04.23) "Sapperlot/Frau Julia Strauss"
Frau Strauss beklagt, dass wir uns für Klima und soziale Gerechtigkeit mehr wegnehmen lassen sollten.
(LiVa)"Nur: Egal,ob Klimakatastrophe, soziale Ungerechtigkeit etc. – besser wird es nur, wenn wir uns entweder freiwillig Statussymbole und unnötigen Luxus wegnehmen lassen oder freiwillig darauf verzichten. Für das tolle, naive Konzept der «Freiwilligkeit» ist es aber vielleicht schon deutlich zu spät."
Es ist nicht zu übersehen, dass Frau Strauss einer Generation angehört, in der "schon alles da war". Das war bei mir, meinen Eltern und meinen Grosseltern (schon gar nicht) so. Gewiss, es gibt Auswüchse in unserem "Luxusleben". Aber Frau Strauss darf gerne mit demjenigen meiner Grossmutter tauschen, die 1904 in ein armes Bündner hineingeboren worden ist.
Vielleicht möchte sich Frau Strauss eine kleine Anekdote meiner damals 87jährigen Nana anhören. Ich habe sie einmal gefragt, ob sie noch einmal jung sein möchte. Ihre Antwort kam nach kurzem Ueberlegen: Ja. Klar möchte ich noch einmal jung sein. Und – endlich mein Leben leben. Das war keines. Kein gutes.
Allen Auswüchsen zum Trotz. Ich würde nicht tauschen, mit keinem anderen Gesellschaftssystem. Frau Strauss kommt zu Spät mit ihren Verbotswünschen: Ihr Traumland DDR ist schon vor über 30 Jahren untergegangen im Sumpf von Verboten ideologischer Verblendung. Und letztlich: Schlicht – pleite gegangen.
(Bild: Berghilfe)