Wir waren früher nachhaltiger ?

29.05.2024

Das glaube ich nicht. Wir haben schon immer genommen, was wir bekommen konnten. Das ist keine Erscheinung der heutigen Zeit. Immer noch hält sich zum Beispiel die Mär, dass die Ureinwohner der USA, die Indianer, im Einklang mit der Natur gelebt hätten und sich nur das genommen hätten, was sie zum Leben gebraucht haben.

Auch das stimmt nicht.

Es war vielmehr so, dass die Indianer aus dem vollen Schöpfen konnten. Um das Jahr 1600 lebten in den heutigen USA rund 6 Millionen Indianer. Und 30 Millionen Bisons. Die Indianer hätten jagen können, soviel sie wollten: Diese gewaltigen Populationen hätten sie niemals gefährden können. Es gibt viele Beispiele von indianischen Stämmen in der USA, die oftmals ihre Standorte aufgeben und wechseln mussten, weil sie das Gebiet mit Gift überfischt haben - oder die Wildpopulation zu stark dezimiert hatten.

Ein gutes Beispiel sind die Maori auf Neuseeland. Sie sind die Masterkopie der heutigen Nachhaltigen. Sie gelten bis heute als ein Volk, das beispielhaft mit der Natur gelebt hat. Eine schöne Geschichte, nur stimmt sie nicht: Im 13. Jahrhundert begannen die Maori, das unberührte Neuseeland zu besiedeln. 50 Jahre nach der Ankunft der ersten Maoris waren 70 % der einheimischen Tierarten durch völlige Ueberjagung ausgerottet.

Nein. Der Mensch war noch nie nachhaltig. 

Aber das ist der Kollateralschaden der Krönung der Schöpfung.