Windmessung in Schaan. Ein Vergleich.

(LiVa, 24.09.2024) Liechtenstein könnte seinen Eigenversorgungsgrad durch Windkraft verdoppeln. Diese Chance ist der Grund, weshalb zurzeit ein Windmessmast im Schaaner Riet steht und 12 bis 18 Monate lang Messungen
durchgeführt werden. Auch in Balzers, Vaduz sowie Ruggell werden derzeit Daten gesammelt und Abklärungen getroffen, um Anlagen zu realisieren.
(dwb) Im Bild oben sehen wir am rechten Bildrand den Windmesser im Schaaner Riet. Er entspricht im Vergleich mit dem links abgebildeten Windrad den Grössenverhältnissen.
Nur damit wir auch sehen, wie das dann tatsächlich aussehen würde. Das ist kein kleines, schnuckeliges Windrädchen.
Das ist ein rund 5.000 Tonnen schweres Ungetüm. Alleine für seinen Betrieb braucht es zudem rund 400 Liter Schmieröl. Woher die 40 Tonnen Kupfer pro Windrad kommen sollen, das weiss heute noch niemand. Der Generator oben am Windrad und die daran angebauten Rotoren wiegen soviel wie rund 400 VW-Golf. Und dass die Revision eines Windrads pro Jahr rund 30.000 Franken kostet, davon spricht auch niemand. Bei uns in Liechtenstein überschaubar. Bei 40.000 Windrädern in Deutschland - durchaus ein Kostenfaktor. Wir reden von über einer Milliarde Euro. Der Bau eines Windrads schlägt mit rund 1 Million zu Buche. Ohne Infrastruktur (Zufahrtswege, Stromtrassen etc.). Das ist kein Windrad - das ist ein technisches Monstrum.
Wir benötigen, nach dem heutigen Stand der Technik, ungefähr 600 bis 800 Windräder, um die Leistung eines Atomkraftwerkes zu erreichen. Das Atomkraftwerk liefert aber 365 Tage, 24 Stunden am Tag, ohne einen einzigen Unterbruch, die Stromversorgung. Das tut das Windrad nicht. Es benötigt für die Flauten Strom aus konventionellen Kraftwerken - die wir dafür, teuer, unterhalten und betreiben müssen. Also den gesamten Aufwand - mal zwei. Nicht rentabel, ganz bestimmt nicht.
Nein. Der Wind weht nicht gratis. Nicht - wenn er Strom produzieren soll.
Ich habe noch einen kostenlosen Hinweis an unsere politisch Verantwortlichen. Wenn wir schon - von Anfang an - skeptisch sind, ob die Bevölkerung diese Windräder überhaupt will. Sollten wir die Menschen dann nicht gleich fragen, bevor wir wieder Geld für Windmessungen zum Fenster raus schmeissen ? Ich wage jetzt eine Prognose: So unterstelle ich, dass die Mehrheit der Bevölkerung diese drehenden Ungetüme nicht haben will. Egal, wo sie stehen.
Das ist, meine ich, das Pferd am Schwanz aufgezäumt.
Nicht, dass das bei uns nicht eher der Normalfall wäre.
Dennoch wärs schön, wir könnten - für ein Mal - am Kopf anfangen.
(Bildquelle: Liechtensteiner Vaterland)