Windkraft - Man sollte es als Ganzes sehen.

22.09.2025
Der Kanton St. Gallen scheint es ernst zu meinen, mit seinen Windrädern. Zumindest plant er die Erstellung von 7 Windrädern zwischen Rüti und Sennwald. Jedes der Windräder ist in der Lage, Strom für 1700 Haushalte zu erzeugen. Theoretisch. Wenn es denn 365 Tage und 24 Stunden durchlaufen würde. Es wird wohl, gemessen an den "Windtagen" im Land und den jährlich zwingenden Wartungsarbeiten deutlich weniger sein. 


Schon mehrfach habe ich meine Ueberzeugung dargelegt: Elektrische Energie für eine gesamte Bevölkerung eines Staates zuverlässig, skalierbar, 24 Stunden am Tag, an 365 Tagen im Jahr, bereitzustellen, das muss Aufgabe des Staates sein. 


Wir sehen es am Beispiel von Finnland: Im Jahre 2023 ist das Atomkraftwerk Olkiluoto ans Netz gegangen. Nach einiger baulicher Verzögerung. Und nach mehrmaligen Kostenüberschreitungen. Atomkraft ist enorm teuer. Die Frage ist, was ist es uns Wert, wenn die lebenswichtigen Stromtrassen nicht eine einzige Millisekunde ohne zuverlässigen Strom sind. Die Folgen in ganz Europa wären unter Umständen derart verheerend, dass Reihenweise Firmen am anderen Tag ihre Pforten schliessen würden. Von den Kollateraschäden auf Flughäfen, Bahnen etc. noch gar nicht gesprochen.  

Das Kernkraftwerk Olkiluoto in Finnland, 2023 ans Netz gegangen. Es liefert Strom für 1 Million Haushalte. Für die gleiche Leistung benötigten wir rund 1800 Windräder (gerechnet mal 1.5, wir müssen die "windlose" Zeit einrechnen). Damit eine ganze Bevölkerung zuverlässig mit Strom versorgt werden kann, brauchen wir skalierbare Atomkraftwerke. Wir werden den Strom ansonsten in der Zukunft  nicht herstellen können.


Nicht - in ausreichender Menge.  


Sieben Windkrafträder in Liechtenstein würden - im allerbesten Fall, den wir nicht erreichen werden, nicht ohne irgendwelche Backup-Systeme wie A-Werke, bringen gerade mal 1.3 % des Atomkraftwerkes Olkiluoto. 


(Bildquellen: Liechtensteiner Vaterland / Kernkraftwerk Olkiluoto, Finnland)