Wildpassagen: «Momentum» für einen Lückenschluss im System der Natur.

(LiVa, 18.12.2025) Ganz zu Beginn: Ich finde es köstlich, dass mit "Momentum" ein neues Modewort der Kommunikations-Industrie auch in unserer Regierung Einzug gehalten hat. Es zeigt, dass unsere Teilnehmer an den Smalltalk-Stehtischen der EU in Brüssel gut aufgepasst haben. Dort schnappt man immer den einen oder anderen Begriff auf, den man zu Hause als Hipp und auf der Höhe der Zeit verkaufen kann. Immerhin.
Aber gut, der Standort für das Projekt steht fest. Es handelt sich um den Bereich «Forst Nord», wo bereits heute ein Durchlass existiert. Durch diesen kleinen Tunnel sind keine grossen Hirsche zu bringen: Das heutige Bauwerk aus den 1970er-Jahren ist eng, niedrig und dunkel. Die Tiere meiden es. Die neue Unterführung wird damit kaum noch etwas gemein haben.
Der kleine Tunnel aus den 70er Jahren ist "eng, niedrig und dunkel. Die Tiere meiden es". Und für diese Binsenweisheit, die eigentlich jeder wissen konnte, der sich in 50 Jahren mal die Situation vor Ort angesehen hat, haben wir nun sage und schreibe 5 Jahrzehnte gebraucht. Gut, bei unserem sonstigen allgemeinen Tempo ist es dennoch gar nicht mal so schlecht. Klar, den Ausschlag zum Handeln gab nicht 10minütiges Nachdenken über den seit Jahrzehnten zu kleinen Tunnel, sondern ein schwerer Wildzwischenfall in Nendeln. So weit, wie immer im Land.
Aber gut. Nun soll er endlich kommen, der Tunnel fürs Wild.
Was diese "Unterführung" letztlich kosten wird - keine Ahnung.
Aber wir dürfen davon ausgehen, dass andere Länder mit diesem Budget einen Verwaltungsbau für eine 5000 Einwohner Gemeinde bauen würden.
(Bildquelle: Pixabay, n.Reg.lizenzfrei)