IWF-Mitgliedschaft kostet halbe Million Franken pro Jahr.

17.04.2024

(LiVa, 17.04.2024)  Mitte Mai wird er sich mit der Frage befassen, ob das Land zum IWF-Mitgliedsstaat Nummer 191 werden soll. Die Mitgliedschaft kostet halbe Million Franken pro Jahr. Daneben muss das Land die sogenannte Quote einzahlen – eine Art Anlage beim IWF. Die Höhe dieser Quote orientiert sich an der wirtschaftlichen Bedeutung des jeweiligen Mitgliedslandes. Für Liechtenstein wurde sie bei rund 120 Millionen Franken festgesetzt. Ein Viertel davon – rund 30 Millionen Franken – müssen beim IWF effektiv hinterlegt werden. Von einer Mitgliedschaft im IWF erhofft sich die Regierung auch ein Reputationsgewinn, weil Liechtenstein in vielen Wirtschaftsrankings an der
Spitze stehen dürfte.

(dwb) Gut. Der IWF steht nun nicht gerade im Ruf, eine ausgezeichnete Reputation zu haben, in der sich auch Liechtenstein künftig Sonnen dürfte. Ganz im Gegenteil. Vor allem zwei ehemalige Chefs des IWF, Dominique Strauss-Kahn und Christine Lagarde, haben für ein recht schillerndes Auftreten des IWF gesorgt. Beide Personen haben massiv mit polizeilichen bzw. gerichtlichen Behörden Probleme bekommen, die bei weniger prominenten Angeklagten wohl zu empfindlicheren Strafen geführt hätte.

Nein. Ein Ruhmesblatt ist der IWF nicht. Auch seine Kreditvergaben an andere Länder sind immer wieder äusserst umstritten.

Im weiteren für dauernden Unmut unter den Mitgliedern des IWF sorgt der Vorwurf, dass der IWF von den USA und Europa dominiert wird; dies zu Lasten der übrigen Länder.

Wir können beim IWF mitmachen. Die Kosten dafür sind im Vergleich zur EU ein Butterbrot. Und der IWF schadet uns mit Sicherheit weniger als der EWR-Beitritt.

Wir werden sehen, wie der Landtag - oder vielleicht auch das liechtensteinische Volk - entscheidet.


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