Wahl in der Türkei - Aerger über jubelnde Türken.

30.05.2023

(LiVa, 30.05.2023) "Nach dem Wahlsieg von Recep Tayyip Erdogan in der Türkei hat die erneut hohe Zustimmung bei den Wahlberechtigten in Deutschland für Streit gesorgt. Bundesagrarminister Cem Özdemir forderte eine «Zeitenwende» in der deutschen Türkei-Politik. «Wir haben im Umgang mit Putin gesehen, wozu das führt, wenn man sich eine Situation schönredet», sagte der Grünenpolitiker am Montag in Solingen."

(dwb) Die Wahl in der Türkei ist letztlich das Ergebnis eines demokratischen Prozesses. "Verstörend" finde ich eher die Haltung mancher europäischer Politiker, die sich bemüssigt sehen, die Verhältnisse in der Türkei zu kritisieren. Erstaunlich überdies, wie schnell pathetisches Plauderwerk wie die "Zeitenwende" Eingang in unseren Sprachschatz gefunden hat.

Nicht alle teilen die "Wertehaltung" der EU. Und das ist - möglicherweise - auch gut so. Wie überall gibt es auch in der Türkei viel Licht und Schatten. Dass sich Menschen darüber freuen, dass die von ihnen gewünschte Regierung auch den Wahlsieg errungen hat, gehört mit dazu.

Der dürftige Leistungsausweis der deutschen "Ampelregierung" (der letztzlich über die EU auf uns alle Einfluss hat) ist jedenfalls sicher nicht dazu angetan, andere Regierungen zu kritisieren.


(Bildquelle: Getty Images)

(Im Dezember 2023 wird der erste Roman des Schreiberlings Wille in Bamberg/Deutschland erscheinen)