Von "strategischen" Ueberlegungen. Und - vom Gas.

15.04.2024

... dieser Beitrag ist auch als Leserbrief an das Liechtensteiner Vaterland gegangen ...

(LiVa, 15.04.2024) Die Regierung rief zum Stromsparen auf, die Bevölkerung begann Brennholz zu sammeln und Pullover zu stricken: Gross war die Angst vor zwei Jahren, dass es in Westeuropa zu einer Energiekrise kommen könnte, nachdem Russland die Gaslieferungen gekappt hatte.

Die Regierung hat damals eine Gasreserve aufgebaut, und zwar im Wert von 11.9 Millionen Franken. Zwischenzeitlich ist allerdings klar: Der Ernstfall, kein Gas, ist nicht eingetreten.

(dwb) Was allerdings eingetreten ist, ist einmal mehr ein gigantischer Verlust auf dem Buckel der Steuerzahler: Der Marktwert der Gasreserve beläuft sich aktuell nur mehr auf etwa 2,4 Millionen Franken – rund 9,5 Millionen Franken weniger als noch vor zwei Jahren.

Dazu sollten wir etwas festhalten: Dass Europa vor einer «Gasknappheit» gestanden hat, ist nicht richtig. Vielmehr hat der Plauderverein EU in Brüssel in einer völlig kopflosen Aktion beschlossen, Russlands Gas zu boykottieren. Völlig ohne Not. Der Einmarsch Russlands in der Ukraine war nicht korrekt und gehört verurteilt. Dass ganz Europa deshalb aber hätte frieren sollen: Ein Blödsinn par Excellence. Dazu kam dann die Beschädigung von Nordstream 1 und 2 (die wir längst hätten reparieren können), und bei der es bis heute – politisch gewollt – zu keiner Aufklärung gekommen ist.

So – wird ein Schuh draus. Und so hat uns unsere neue Mutlosigkeit, die auch nach Corona nicht besser geworden ist, erneut Millionen und Aber-Millionen gekostet.

Nein. Die Politik der EU ist miserabel. Um es vorsichtig auszudrücken. Dieser Moloch aus über 30.000 Bürokraten legt Europa in Ketten. Und sie wird der Untergang dieses Kontinents sein, wenn wir nicht endlich das Ruder herumreissen. Und wieder anfangen, selber zu denken und zu handeln. 

Aber dazu braucht es Mut. Den wir – nicht haben.


(Bildquelle: Pixabay, n.Reg.lizenzfrei)