Und täglich grüsst das Murmeltier.

28.11.2024

So lächeln sie uns also wieder entgegen, die Landtagskandidatinnen und Landtagskandidaten. Zusammengebastelt in nächtelangen Diskussionen, wem man denn nun die nächste Legislaturperiode aufs Auge drücken könnte. Nicht zu vergessen die Damenwelt, die – eigentlich – gebührend berücksichtigt werden müsste. Nur sind die Damen der Schöpfung noch deutlich zäher für einen Dienst in der Politik zu gewinnen als die Herren. 

Gut, irgendwie findet sich dann eine «Mannschaft» zusammen. Wär dann doch zu peinlich, noch nicht mal ein lose zusammen gewürfeltes Team präsentieren zu können. Immerhin, man hat doch einiges zu bieten. So hiess es vor 40 Jahren einmal, zum Beispiel: «Uns geht es gut, so soll es bleiben». Oder noch vollmundiger: «Damit die Zukunft Zukunft hat». Als wären Sprüche wie diese nicht dieselben hohlen Phrasen, die es heute noch sind. 

Ich möchte euch, nachdem ich bis jetzt mehr oder weniger nur reklamiert habe, noch gerne sagen, wen ich denn gerne im Landtag und in der Regierung haben würde: Menschen, die sich weitab vom Rechtsanwalt, dem Lehrer oder der Lehrerin, dem Bediensteten im öffentlichen Amt oder anderweitig Privilegierten bewegen. Denn viel mehr haben unsere Interessenvertretungen (landläufig auch als «Parteien» bezeichnet) nicht zu bieten. Seit jeher nicht. 

Ich wünsche mir – auch – Menschen in Regierung und Landtag, die täglich schauen müssen, dass sie über die Runden kommen. Menschen, die teils jahrelang mutig und unbeirrt mit der IV kämpfen, um am Ende mit einem Rechtsanwalt das zu bekommen, was ihnen zusteht. Ich wünsche mir Menschen, die in ihrem Leben Zivilcourage und Mut bewiesen haben. Menschen, denen die Lebensweisheit «Mut ist, etwas zu tun. Auch – wenn man Angst hat» aus eigener Erfahrung bekannt ist. 

Das wünsche ich mir für künftige Wahlen. Träumen darf man. Immerhin.


(Bildquelle: Liechtensteiner Landtag)