Und schon wieder - Krankenkassen-Prämien und die leidigen Renten.

01.11.2025

Ja, ich weiss. Schon wieder kommen die Krankenkassen-Prämien aufs Tapet. Klar, bei den Rentnern sieht die Sache einfacher  aus: Die gehen einfach länger arbeiten. Dann kosten sie nicht so viel. Nicht der Staat spart. Die mit den 100.000 Arbeitsstunden auf dem Buckel sinds, die zum Sparen eingespannt werden. 

Das ist bei den Krankenkassen leicht schwieriger. Gut, wir könnten jetzt einfach die Losung ausgeben: 

Durchsage an Alle: Ab sofort keine Grippe mehr bekommen. Wir bleiben jetzt alle einfach gesund.

Könnte man machen. In der Praxis vermutlich wenig tauglich. Aber - es ist die Lösung, die Staaten bei allen anderen Problemen anwenden. Am Ende soll die Bevölkerung es richten.  Das Problem ist, dass die Politik das Pferd immer von hinten aufzäumt. Wenn wir von Renten und Krankenkassenprämien reden, dann werden immer die Kosten aufgezeigt. In wievielen Jahren steigen die Kosten für die Krankenkassen und AHV um wieviel an. Das ist aus der Sicht eines Buchhalters vielleicht nachvollziehbar, es ist aber der vollständig falsche Ansatz. Das Problem ist, dass die Bevölkerung nicht davon lebt, wieviel die Politik ausgeben will, sondern davon, was am Ende vom Monat vom Lohn übrig bleibt. Das muss der Richtwert der Politik, bzw. von uns allen sein. 

Das heisst konkret: Den Betrag für die AHV Renten- und Krankenkassenbeiträge müssen wir auf jeden Fall beiseite legen. Dazu müssen die Ausgaben an anderen Orten entsprechend reduziert werden. Kleinere Verwaltungen, Zusammenlegen von Gemeinden zu zwei Grossgemeinden zum Beispiel. Ein weiteres grosses Potential sehe ich bei den Schulen. Liechtenstein hat eine unglaublich hohe Zahl an Lehrpersonen, die nur Teilzeit arbeiten. Das erhöht den "Bedarf" an Lehrpersonen enorm. Ebenso wie deren Sozialkosten. Auch hier liegen Millionen an Einsparungen auf freiem Feld. Wir haben einen enorm aufgeblähten Staatsapparat. Auch hier liegen Millionen brach. So sind in jedem Staatswesen viele, viele Möglichkeiten vorhanden, Ausgaben zu sparen. Wir könnten beispielsweise auch aufhören, noch mehr Geld für öffentliche Verwaltungsgebäude auszugeben. Wir dürften heute schon im europäischen Vergleich auf allerhöchstem Niveau operieren. Wir könnten vermehrt sozialen Wohnungsbau anbieten, anstatt eine Luxus-Viereinhalb-Zimmer-Wohnung nach der anderen zu bauen. Wir könnten aufhören, Luxus-E-Limousinen, wie wir das seit 30 Jahren tun, zu subventionieren, indem auch diese endlich wieder MFK-Steuern zahlen müssen. Das sind auf die Jahre gesehen Millionenbeträge. Wir können die Entwicklungshilfe auf ein Minimum zurück drehen: Millionenbeträge, alles zusammen genommen. Wir können aufhören, Luftschlösser wie ein neues Spital für am Ende 100 Millionen Franken zu bauen. Noch keine Rede von den Millionen an Nebenkosten, die jährlich anfallen werden. 

Klar, die Politik sagt mir: Wenn wir kein Spital bauen, müssen wir die Gesundheitsausgaben trotzdem bezahlen. Ja. DAS schon, aber die 100 Millionen für den Nicht-Neubau des Spitals im Land - die haben wir schon mal im Sack

Ein halbtägiges Brainstorming unter der Bevölkerung wird auf einen Schlag 100 Millionen Franken im Jahr an Einsparungen zu Tage fördern, ohne jede Anstrengung. 

Derzeit subventioniert Liechtenstein die Krankenkassenbeiträge auf verschiedene Art. Die Kosten hierfür betragen knapp 5 Millionen Franken. Peanuts im Vergleich zu den anderen Ausgaben, die allerdings keine Rolle spielen. Ueber die wird auch nie geredet. Schon gar nicht von Seiten der Politik. 

Doch doch, wir könnten schon mehr tun für die Krankenkassenzahler und die Rentner. Wir wollen nur nicht. 

Wir müssen nicht rechnen, wieviel die Krankenkasse und Renten kosten.
Wir müssen rechnen, was uns das Leben von uns allen Wert ist.
Wir müssen rechnen, was wir dafür ausgeben müssen.
Wir müssen rechnen, wieviel wir im Staat sparen müssen, um diese Ausgaben zahlen zu können.
So - wird am Ende ein Schuh draus.

Krankenkassenprämien und Rentenbeiträge sind ein extrem dringendes Problem in allen modernen Staatswesen. Für jung und alt. Aber - es ist nicht hipp. Es lässt sich damit kein Lametta verdienen. 

Müssen wir auch nicht. Aber den Kopf in den Sand stecken und hoffen, das geht alles an einem vorbei. Das ist die Lösung heutiger Politiker. Das reicht nicht. Das fällt uns auf die Füsse. Mit jedem Jahr - mehr. 


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