Und immer wieder - die Gesundheitskosten.

02.08.2024

Die steigenden Gesundheitskosten sind ein beliebtes und immer wiederkehrendes Thema von Politik und Medien. Und ja, es stimmt. Die Gesundheitskosten nehmen Jahr für Jahr zu. Und so fragen wir uns immer wieder, warum das so ist. Die neueste Steigerung, so weiss das Liechtensteiner Vaterland in seiner heutigen Ausgabe vom 2. August 2024, ist auf die hohen Medikamentenpreise zurückzuführen.

Es betrifft also letztlich uns alle, denn jeder von uns, auch "Gesunde" benötigen dann und wann ein Medikament. Und das ist auch richtig so, dass Medikamente für alle, die sie benötigen, verfügbar sind. Der medizinische Fortschritt ist sicherlich der wichtigste Faktor, warum es uns heute  - unter dem Strich - so gut geht. Und "Gut-Gehen" kostet, wie wir alle wissen, viel Geld. Sehr viel Geld. Das wir haben. Das wir aber nur ungern für die Gesundheit ausgeben. Weil wir ja ohnehin "gesund" sind. Es ist ein wenig wie mit den Kosten für die Altersversorgung, über die man als junger Mensch gerne klagt. Und als alter Mensch froh ist, eine Rente zu bekommen. Denn sonst würde es eng - mit dem Altenteil. Wir können die Kosten für die Gesundheitsversorgung in jedem Alter verorten, das wir wollen. Die einen sagen, es sind die Alten, die uns viel Geld kosten. Dass die "Alten" nicht nur Kostenträger sind, sondern fünfzig Jahre lang das System getragen und finanziert haben, wird schnell vergessen.

Oder es sind die Mittvierziger, die mit ihrer Kreislauf-Anfälligkeit den Preis der Gesundheit ins Bodenlose treiben. Und doch müssen wir diese Altersgruppe bestens versorgen, damit sie eben dieses System noch zwanzig Jahre qualifizizert mittragen können. Völlig aus dem Fokus geraten die allerjüngsten von uns. Diejenigen, die das Licht der Welt zu früh erblickt haben und ebenso unsere ganze medizinische Leistungsfähigkeit und Fürsorge benötigen. Wir sprechen dabei gerne von "Frühchen". Doch auch diejenigen, die noch ganz am Anfang stehen, sind letzlich "Kostentreiber". Die sechstausend Frühgeburten im Jahr bescheren uns ebenfalls eine Milliarde an Spitalrechnungen. Die wir gerne ausgeben. Und das völlig zu recht. Aber haben, das muss man auch diese Milliarde.

Wir dürfen uns gegenseitig nichts vorhalten. Eine Gesellschaft besteht nicht aus "Altersgruppen".

Sondern aus Menschen.