Und immer mehr ... Geht verloren.

(dwb) Der Verfall des seit bald 30 Jahren unbewohnten Hauses geht also weiter. Es fällt mir schwer, mir das "Kostenbewusstsein" der Liechtensteiner als plausiblen Grund vorzustellen. Wenn ich mir ansehe, wie wir in diesem Land mit dem Geld des Steuerzahlers umgehen, wische ich den "Sparabsichten" meiner Landsleute schnell aus meinen Gedanken. Nein. Das - ist es sicher nicht.
Da schicken wir locker Millionen um Millionen nach Brüssel und seit neuestem auch an den Internationalen Währungsfonds. Die Liste lässt sich beliebig verlängern. Die Frage ist, ob wir von dort - nebst einigem äusserst zweifelhaften "Prestige" auch noch etwas anderes für unser Geld bekommen. Da "planen" wir ein Landesspital, nicht mehr als wieder eine neue Hypothek mehr für unsere Jungen. Geben ein Heidengeld aus. Und noch immer ist noch keine Schaufel Erde bewegt worden. Ob das jemals passieren wird ? Eher ... nicht. Immerhin. In Vaduz sind wir wenigstens so weit, dass wir Bauruinen aus den 1970er Jahren mit viel Geld erhalten. Ideeller Wert für Vaduz, das ist meine Ansicht, null. Aber, wir buttern 5 Millionen rein, von denen jetzt schon jeder weiss, dass es mindestens zehn werden.
Es ist erstaunlich, wie wir immer dann am Geld hängen, wenn es darum geht, tatsächlich Historisches zu erhalten. Und mit "historisch" meine ich nicht das, was unsere Studierten dazu sagen. Mit "historisch" meine ich ein Gebäude, das mehr als hundert Jahre alt ist - und die fleissigen Abreissbirnen der Vergangenheit tatsächlich überlebt hat. Und unsere Abreissbirnen waren gut unterwegs im Land. Dem gefrässigen "Fortschritt" sind manche unserer Dörfer geopfert worden, ohne dass einer nur mit der Wimper gezuckt hätte.
Und heute schau ich mir an, was z.B. aus dem "alten Vaduz" geworden ist, das ich mit Jahrgang1963 noch in seinen letzten Zipfeln erleben durfte. Verwurzelung mit dem Dorf ? Ach woher. Mein "Vaduz" änderte sich unter der Abrissbirne schneller als meine Schulklassen. Mit jedem Jahr sah das Dorf anders aus. Schöner nicht. Aber - anders. Es war damals der "Zeitgeist". Und der "Zeitgeist" wird wohl wieder herhalten müssen, in 20 Jahren. Nur. Der Zeitgeist, glaub ich. Der ist es nicht. Es ist wohl eher das "Wo komm ich her - wo geh ich hin". Das ist uns - würd ich sagen - wurscht. Aber richtig.
Irgendwo im Gleichtakt der Bagger mit den Abreissbirnen ging mir "mein Dorf" verloren. Stück für Stück.
Und so wird es wohl weitergehen. Auch - in Triesen.
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