Umsturz in Syrien.

10.12.2024

Wie die Bilder sich doch gleichen. Ob Iran, Irak, Afghanistan, Libyen. Und jetzt Syrien.

Ueberall ein Freudentaumel, Maschinengewehrsalven in die Luft. Und die internationalen Medien jubeln und sehen eine neue Demokratie gen Himmel wachsen.

Und das Ende vom Lied ? Vollständiges Chaos, Verlust tragender Staatsstrukturen. Oder ein neuer Diktator, noch schlimmer als der Vorherige. Und exakt so - wird es auch in Syrien kommen. Das Land wird im Chaos und Bürgerkrieg versinken.

Dabei sollten wir uns davon verabschieden, die Vorgänge in der arabischen Welt mit westlichen Masstäben zu messen. Das wird zum Scheitern verurteilt sein. Und das hat Gründe. Zum einen im Selbstverständnis des Islam:

In der muslimischen Welt argumentierten konservative muslimische Denker, dass Islam und Demokratie unvereinbar seien. Dies liege zum einen an der islamischen Vorstellung der absoluten Souveränität Gottes. Ihrer Ansicht nach widerspräche die Vorstellung von der Souveränität des Volkes in einer Demokratie diesem Grundprinzip.

Entsprechend diesem Grundprinzip haben Staaten der arabischen Welt bis heute keine demokratisch gelenkte Strukturen. Sie werden von Clans und Monarchien geprägt, die meist in diktatorischer Weise über ihre Staaten herrschen. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass speziell die "Golfstaaten" ausserordentlich erfolgreich sind mit ihren Staatsgebilden. Weitaus erfolgreicher als mancher Staat der Europäischen Union.

Wir sollten uns also davon verabschieden, der arabischen Welt den Stempel des "Westens" aufzudrücken. 

So erfolgreich sind wir - längst nicht mehr.


(Bildquelle: Assoc. Press)