
LESERBRIEF
"Umfahrung" Rheindamm.
Nun also müssen wir wieder die «Umfahrung» Herrengasse in Kauf nehmen. Gut, Strassenunterhalt und Anpassungen an die neue Zeit sind nötig. Ob es auch notwendig ist, täglich mehr als zehntausend Autos grossräumig über den Rheindamm umzuleiten, um rund 200 Einwohner in Vaduz zu schonen, da habe ich dann durchaus meine Zweifel. Man muss kein Verkehrs- oder Autoexperte sein, um zu sehen, wer da links über den Strassenrand raukommt, egal mit welcher Geschwindigkeit, dessen Fahrzeug wird es mehrmals überschlagen, bis es unten an der Basis des Rheindammes zum stehen kommen wird. Die Chancen, dieses durchaus realistische Unfallgeschehen zu überleben sind – meiner Ansicht nach – nahe null oder gleich null.
Ich bin erstaunt, dass die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer hier derart wenig Stellenwert hat. Klar, an einem warmen Föhntag ist diese Verkehrssituation vielleicht weniger tragisch. Ich stelle mir aber das Szenario vor, wenn es morgens um 5 Uhr anfängt, ausgiebig zu schneien und zu gefrieren. Na, dann viel Glück auf dem Rheindamm. Aber immerhin: Wir sind überaus bedacht für die Sicherheit der Autofahrer auf den bestens gesalzenen, ebenen, schnurgeraden Landstrassen, die wir grossflächig und 24 Stunden/365 Tage im Jahr durch Radarfallen überwachen. Fragt sich: Wo genau befinden sich die wirklich gefährlichen Stellen für alle Verkehrsteilnehmer. Ich bin erstaunt. Vor allem über die verantwortlichen Personen, die das Risiko eines oder mehrerer Toten auf dem Rheindamm scheinbar bedenkenlos in Kauf nehmen.
Ich würd mich da nicht trauen, das sag ich euch graderaus. Mutig.
Oder nur
gedankenlos. Oder – noch schlimmer ?