Ukraine - und auch das sagt uns unsere Regierung nicht.

21.10.2024

Es gibt ganz viele Dinge, die uns unsere Regierung über die Ukraine nicht erzählt. Gut, wir hören von der vom Krieg zerstörten Infrastruktur. Das trifft auf rund 20 % der Fläche der Ukraine zu. In den restlichen 80 % der Ukraine, die doppelt so gross ist wie Deutschland, hat es von 2014 (dem Beginn des Bürgerkriegs) bis heute keine nennenswerten Kriegshandlungen mit damit verbundenen Zerstörungen gegeben.

Wir sollten, bei allem Leid für diejenigen Ukrainer, die tatsächlich direkt vom Krieg betroffen sind, die Verhältnisse nicht aus den Augen verlieren. Europa ist gerade dabei, der Ukraine 50 Milliarden für den «Wiederaufbau» zu schenken. Gut, es kann schon sein, dass ein Teil davon pro forma als Kredite ausgewiesen werden, deren Laufzeit (analog Griechenland) wohl irgendwo bei 50 oder 80 Jahren liegen. De facto wird die EU nie wieder etwas von diesen 50 Milliarden sehen. Man sagt es uns nur nicht so direkt. Ich bin ein Mensch, der in Not Geratenen gerne hilft. Das sollten wir alle tun, und wir tun es auch. Mit derart hohen Summen habe ich bei der Ukraine dennoch Mühe, und zwar aus den folgenden zwei Gründen:

  1. Die Ukraine ist ein von Korruption durchzogenes und zerfressenes Land. 2015 bezeichnete "The Guardian" die Ukraine als "korrupteste Nation Europas". Laut einer Umfrage von Ernest & Young aus dem Jahr 2017 halten die Experten die Ukraine für das neuntkorrupteste Land unter 53 untersuchten Ländern. Was mit Geldern passiert, das in korrupte Strukturen gerät, das sollten wir aus vielen afrikanischen Ländern mittlerweile ausreichend wissen. Das ist jetzt bei Gott nichts neues. 
  2. Die Ukraine ist äussert reich an Bodenschätzen: Es gibt große Vorkommen von Kohle, Eisenerz und Metallen sowie Erdöl und Erdgas. Ausserdem ist die Ukraine Heimat einer großen Anzahl kritischer Mineralien mit einem geschätzten Wert von über 26 Billionen US-Dollar und damit ein bedeutender Akteur in der globalen Lieferkette. Das Land verfügt über etwa 20.000 Mineralvorkommen, die 116 Mineralarten umfassen. Die Ukraine ist beileibe kein armes Land !

Die Regierung beantragt beim Landtag 8,8 Millionen, um sie der Ukraine für den Wiederaufbau zu schenken. Wir dürfen uns dabei schon fragen, in wieweit wir unsere Hilfe auch als «Investment» mit einem gewissen Return ansehen müssten. Wäre die Vorgehensweise der EU überlegt und zielgerichtet - was sie bestimmt nicht ist - dann würde sie solche Ueberlegungen durchaus anstellen. Aber auch unsere Regierung macht nicht die geringsten Anstalten, sich darüber Gedanken zu machen. Klar, ungestörter plaudert sichs im Kreis der Ahnungslosen in Brüssel, wenn wir uns an der Grossen Sause beteiligen. Tun müssen wir ja nichts. Nur - Geld schicken. Einmal mehr. Zusammen mit den bereits geleisteten 4.4 Millionen für die Ukraine und die rund 50 Millionen für die ukrainischen Flüchtling im Land dürfen wir sagen: Einem Land mit 40.000 Einwohnern ist die Ukraine insgesamt (Stand 21.10.2024) rund 65 Millionen Franken wert. Wow. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Unser geplantes Landesspital erscheint mir daneben beinahe als Schnäppchen. Das ist nicht "Nachbarschaftshilfe", das ist vollständig verantwortungsloser Umgang mit Volksvermögen, so meine ich.

Was wir  natürlich wissen müssen, ist, dass wenn bei uns der Laden einmal den Bach runter gehen sollte,  uns niemand Geld "für den Wiederaufbau" schenken wird. Aber Gott sei Dank gibt es ja jetzt für uns den IWF. Er wird uns nötige Kredite geben und gleichzeitig unser Wirtschaftsmodell vollständig zerstören. Weiters haben wir nichts zu erwarten. Von niemandem.

Ueber eines müssen wir uns ausserdem im Klaren sein: Wir sind auf der ganzen Linie nicht mehr am «Geld Investieren», sondern wir tun das, was wir am liebsten machen:

Wir werfen unser Geld kritiklos zum Fenster raus. Ohne jeden Anspruch an diejenigen, die es bekommen.

Das – sollten wir besser nicht tun. Das ist - nicht schlau. 

Und nachhaltig mit Blick auf unsere eigene Jugend ist das - ganz sicher nicht !


(Bildquelle: Pixabay, n.Reg.lizenzfrei)