Sudan: Massaker ist aus dem All sichtbar.

30.10.2025

(LiVa, 30.10.2025) Im Sudan tobt ein brutaler Machtkampf zwischen Militär und Miliz, der bereits Hunderttausende Menschenleben gefordert hat. Mehr als 12 Millionen Menschen wurden vertrieben und die Gewalt eskaliert immer weiter. Das Ausmass des Schreckens ist sogar auf Satellitenbildern von der Stadt El Fascher zu sehen, auf denen das Blut von Massenhinrichtungen als rote Flecken zu erkennen sind. Am Mittwoch folgte das nächste Massaker in der Stadt: Kämpfer der sogenannten «Rapid Support Forces» (RSF) ermordeten Berichten zufolge mehr als 460 Patienten und Begleitpersonen in einem Entbindungsspital. 

(dwb) Die Frage ist jetzt, ob solche Nachrichten überhaupt irgend jemanden interessieren. Ich glaube eher, wir drucken es ab, weil wir der Ansicht sind, irgendwer sollte über diese Zustände Bescheid wissen. Mehr ganz sicher nicht. 

Die Probleme in Afrika scheinen nicht lösbar zu sein. Die in der Kolonialzeit weitgehend zerstörten Strukturen der Völker in Afrika sind nicht wieder herstellbar. Wir haben die Strukturen und die Identifikation der Afrikaner nachhaltig zerstört. Vor der Kolonialisierung, vor allem in den Jahren des 19. Jahrhunderts, sah Afrika noch ganz anders aus: 

  • Königreiche und Reiche: Es gab große und mächtige Königreiche wie Mali, Songhai, Benin und Kongo, die komplexe politische Systeme mit Monarchen an der Spitze hatten.
  • Handel: Der transsaharische Handel florierte seit dem 7. Jahrhundert und ermöglichte einen reichen kulturellen und wirtschaftlichen Austausch, insbesondere mit Westafrika.
  • Landwirtschaft und Viehzucht: Viele Völker waren sesshafte Ackerbauern, während andere als Viehzüchter nomadisierend lebten. Diese Gesellschaften waren nicht uniform, sondern vielfältig

Davon hören und sehen wir heute wenig. Und das ist - aus der Sicht der Zerstörer Afrikas - nachvollziehbar. Wer wird schon gerne öffentlich an den Pranger gestellt, weil er massgeblich an den Zuständen des heutigen Afrika beteiligt war. Und es waren viele Völker, die aus dieser Zeit Dreck am Stecken haben. Die wichtigsten Kolonialmächte in Afrika waren Großbritannien, Frankreich, Portugal, Belgien und Deutschland. Die meisten davon mit noch existierenden Monarchien.  Und sie alle haben ohne Rücksicht auf Verluste die Afrikaner ausschliesslich ausgebeutet, massakriert und versklavt. Was vom europäischen Kontinent kam, endete schlecht für Afrika. Und heute lesen wir in den Nachrichten zum x-ten Mal von irgend einer Revolution, von irgend einem Massaker in irgend einem afrikanischen Land. Das Vorgehen, das Elend und die Armut ähneln sich. 

Wir können noch viele Jahre Entwicklungshilfe in Afrika betreiben. In den 50er und 60er Jahren haben grossflächige Versuche stattgefunden, den Ländern Afrikas ihr Eigenleben zurückzugeben. Es hat in den allermeisten Fällen ungut geendet. Und so taumelt der afrikanische Kontinent, seiner Kulturen und Identifikation beraubt, in eine ungewisse Zukunft. Mangelnde Geburtenplanung und vollständig fehlende Altersversorgung treiben die Menschen in die Ueberbevölkerung. Ein weiterer Sargnagel für Afrika. 

Integration - hat wohl noch nie irgendwo auf der Welt funktioniert. 

Die Menschen sollen sich an eine neue Kultur anpassen. Das Problem ist nur:

Sie haben schon eine Kultur im Gepäck ...


(Pixabay, n.Reg.lizenzfrei)

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