Stellungnahme von Regierungschef Daniel Risch zum Thema Internationaler Währungsfonds (IWF).

08.08.2024

(LiVa, 08.08.2024)  Antwort auf den offenen Brief an Landtag/Regierung von Monika Büchel («Vaterland», 7. August, S. 8). Es ist in Liechtenstein eine Seltenheit, dass sich Regierungsmitglieder in die Debatten in den Leserbriefspalten einmischen

(dwb) Ja, das ist wohl richtig. Denn im Normalfall gehen die Leserbriefschreiber Regierung und Landtag - pardon für den Ausdruck - im Galopp am Allerwertesten vorbei. Gut, der Regierungschef ist sich immerhin nicht zu schade, den Artikel, den das Vaterland heute veröffentlicht hat, mit seinem Porträt zu versehen. Das dürfte dann das einzige sein, was die Stellungnahme "des Regierungschefs" mit diesem Artikel gemein hat. Wir dürfen getrost davon ausgehen, dass er von jemandem verfasst worden ist, der die Stimmung im Auftrag der Regierung drehen soll.

(Liechtensteiner Vaterland) "Regierungschef Risch" geht auf die Vorwürfe der Leserbriefschreiberin im Zusammenhang mit dem IWF-Beitritt ein".

Das ist jetzt aber doch etwas weit hergeholt. Regierungschef Risch geht nicht auf irgendwelche Vorwürfe ein, er, bzw. seine Gostwriter belehren die Leserbriefschreiberin geflissentlich, wo sie falsch liegt.

Dass sich die Bevölkerung, selber grösstenteils keine Fachleute in Sachen "IWF", grundsätzlich Gedanken darüber macht, ob ein Beitritt zu diesem Gremium tatsächlich sinnvoll ist, das geht an Regierung und Landtag vollständig vorbei. Stattdessen - wie immer - Belehrungen, Drohungen, Angstmacherei. Mehr fällt unserer Regierung  - und leider auch dem Landtag - tatsächlich nicht ein. Aber dann sich wundern, warum Regierung und Landtag bei der Bevölkerung schlecht ankommen. Eigentlich schon unverfroren. Zumindest aber - unerträglich arrogant. Sie lernen es einfach nicht. Oder, wahrscheinlich ist es so, dass sie es einfach nicht besser können. Politik ist nicht lernfähig.

Ich möchte Herrn Regierungschef Risch, und damit auch der gesamten Regierung einen guten Rat geben: Ihr solltet die Leserbriefe nicht nur durch eure Generalsekretäre auseinandernehmen lassen. Sondern euch mit den Problemen der Schreiber befassen. Das ist keine "Einmischung". So was nennt man "das Ohr an der Bevölkerung haben". Leserbriefschreiber sind nicht gelangweilte Einwohner. Sie sind ein elementarer Teil einer lebendigen Demokratie. Darüber solltet ihr möglicherweise etwas mehr nachdenken. 

Vielleicht würden dann auch künftige Umfragen zur Arbeit der Regierung weniger bedenklich ausfallen.

Das bisherige Umfrage-Ergebnis jedenfalls ist - eine Bankrotterklärung.


(Bildquelle: Pixabay, n.Reg.lizenzfrei)