LESERBRIEF.

30.07.2024

Staun-Effekte auf der Online-Plattform Temu.

Ja, ich bin auch einer von den Abermillionen, die dann und wann mal auf der neuen Online-Plattform Temu unterwegs sind. Und ja, ich find sie toll. Und das nicht einmal nur aufgrund der tatsächlich höchst attraktiven Preise. Die Chinesen begeistern mich auf eine unerwartete Weise: Seit Jahren ärgert mich, wie bei unseren beinahe Monopol-Versorgern Coop und Migros die Regale je länger je mehr nur noch voll sind von sogenannten «Markenprodukten». Also, Produkten die eigentlich keiner braucht, die uns aber mit Millionen- und Milliarden an Marketing-Geplauder aufs Auge gedrückt werden sollen. 

Der heutige Einzelhandel verkauft uns nicht das, was wir suchen und brauchen. Sondern ausschliesslich das, was sich für den Handel rentiert und am meisten Gewinn abwirft. Ja, das stört mich, denn ich habe nicht die Absicht, mein Geld in irgendwelche neuen «Glitzer- und Glamourläden» zu lassen. Sondern ich brauche günstige Lebensmittel und ein grosses Angebot an Waren. Und das beinhaltet auch jene, oft kostengünstigen Dinge, die es vor zwanzig, dreissig Jahren noch gab. Und die still und heimlich aus den Regalen verschwunden sind. 

Und, ich staune: Ich gehe auf Temu.com – und plötzlich sind all die Dinge wieder da. Und das auch noch – bezahlbar. Schade, dass es dieses tolle Erlebnis auf dem Automarkt nicht mehr gibt: bezahlbare Kleinwagen sucht man heute – vergebens. Wir brauchen sie zwar, je länger je dringender. 

Aber, es gibt sie nicht. Weil sie zu wenig Gewinn abwerfen. 

Das ist der einzige Grund, warum das so ist. Und das – stört mich.