Schon wieder ein "Staubfänger" mehr im Dorf.

(LiVa, 11.09.2024) Die Skulptur «Raumableiter» des Schweizer Künstlers Max Grüter, welche dieses Jahr bei der Ausstellung Bad Ragartz in Vaduz zu sehen war, bleibt als Fotosujet im Hauptort. Die Gemeinde Vaduz kauft das Kunstwerk für 70 000 Franken. Sie soll «einen prominenten Platz» im Zentrum erhalten.
(dwb) Wir haben also schon wieder einen Staubfänger mehr im Dorf. Gut, etwas Kultur einkaufen ist immer gut. Vor allem, wenn man im Land kaum selber eine hat. Und so kaufen wir mehr oder weniger das, was man uns durch geschickte Galerien unterjubelt.
Nur, so langsam kann man im Dorf kaum mehr laufen, alle 20 Meter stolpert man über irgend eine Skultpur, welcher Couleur auch immer.
Immerhin: Wir bleiben unseren Grundsätzen treu. Wir unterstützen Kulturtreibende aus aller Welt, jeder Nationalität und Herkunft. Schön. Etwas weniger schön finde ich, dass unsere Spendierhosen gegenüber denjenigen, die aus den eigenen Reihen für etwas Kultur im Land sorgen, mehr oder weniger als ausgetragene Shorts daher kommen. Beiträge gibts keine, vom Land nicht. Und nicht von der Gemeinde. Für eine Lesung meines Buches an der Leipziger Buchmesse 2024 (offizielle Lesung, 150 Zuhörer, expliziter Hinweis darauf, aus welchem Land der Leser stammt) habe ich bei der Liecht. Kulturstiftung um einen kleinen Beitrag gebeten. Ich dachte an einen Obulus an die Reisekosten von vielleicht 300 Franken. Pustekuchen. Ein kleiner Buch-Schreiberling aus den eigenen Reihen darf seine Kosten bitte schön selber tragen.
Und so pflastern wir unsere Strassen links, rechts und mittendrin, mit zugekaufter Kultur.
Es kann ja nicht teuer genug sein.
Ausser, man ist aus Liechtenstein. Dann kann es nicht - billig genug sein.
(Bildquelle: Pixabay, n.Reg.lizenzfrei)