Respektlos. Und unverschämt.

Seit bekannt geworden ist, dass die Vaduzer Bürgermeisterin krankheitshalber für einige Zeit ihren Job nicht ausführen wird können, überschlagen sich die Meldungen im Liechtensteiner Vaterland.
Die neueste Schlagzeile, auf der Titelseite des einzig übrig gebliebenen Parteiblattes unseres Landes
- Vorstehernachfolge: «Regierung hat doch noch keine Meinung.»
Dazu auf Seite 2 ein Kommentar zum Thema "Burnout" mit dem Titel
- «Es kann jeden Treffen.»
Aber damit nicht genug. Klar, wir sind eine Gesellschaft der
«Expertinnen und Experten». Das ist in allen Gemeinschaften so, in denen der Mut fehlt, die Dinge selber beim Namen zu nennen.
Und so erklärt uns eine Psychiaterin, ebenfalls publikumswirksam auf Seite 2, «wie eine Führungsrolle die Psyche belasten kann.»
Und noch immer sind nicht alle Knüppel aus dem Sack des Vaterland. Zwei Zeilen weiter heisst es:
- "Wenn Politiker an die Grenzen der Belastbarkeit stossen"
Zu Beginn dieser Woche habe ich schon einmal einen Beitrag
veröffentlicht, in dem ich die Verunglimpfung unserer Bürgermeisterin öffentlich moniert
habe. Diese Meldungen im Vaterland sind weder für irgend etwas nützlich. Noch
sind sie angebracht. Für mich zeigt es einmal mehr, wie kleingeistig doch die politischen Verhältnisse in unserem Land sind. Und wie charakterlos und missgünstig. Aber so geht es wohl zu, in einem Land, in dem der Audi oder Mercedes vor der Haustüre wichtiger sind als die Befindlichkeiten von uns Menschen.
Die Meldungen im Vaterland dienen ausschliesslich dazu, die Vaduzer Bürgermeisterin zu diskreditieren.
Und das, so denke ich:
Das ist tatsächlich – das Allerletzte. Es ist, ganz einfach: Unverschämt.