
LESERBRIEF.
Photovoltaik. Ist das schon schlau so ?
Eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Haus ist eine gute Sache. Wenn man denn ein eigenes Haus besitzt. Und sich diese neue Technologie auch leisten kann. Was sich die einen können. Die anderen nicht. Ich denke auch, dass es schlau ist, die Energie der Sonne zu nutzen. Ob es aber Sinn macht, alle Hausbesitzer gesetzlich zu verpflichten, da bin ich dann schon deutlich weniger sicher. Gerade, weil die Politik es ist, die diese Vorschriften erlassen will. Heute hü, morgen hott.
Wie war das noch zu Beginn der 1980er Jahre ? «Jetzt aber Erdgas !» Die Folge davon war, dass wir uns 40 Jahre lang durch ganz Liechtenstein gebuddelt haben, um die Gasleitungen zu verlegen. Und heute ? Ein Frevler, der fossile Energieträger im Keller verfeuert. Eben, nichts spricht gegen Solarenergie. Aber eine Rechnung sollten wir für uns alle schon mal machen: Wenn wir auf alle rund 6000 Einfamilienhäuser, die wir in Liechtenstein in etwa haben, eine Solaranlage installieren, kommen wir alle gemeinsam (Private und Land) auf Kosten von ca. 180 Millionen Franken. Dafür erzeugen wir die Energie, die wir in etwa brauchen, um 6.000 E-Fahrzeuge zu betreiben. Knapp. Immerhin. Aber wirklich viel ist das nicht, mein ich. Also, im Verhältnis zu den gewaltigen Investitionen.
Wir machen die Energiewende ?
Gut. Wenn wir die Leistung eines einzigen Atomkraftwerkes heutiger Leistung mit
Photovoltaik ersetzen möchten, müssten wir die Hälfte der Fläche Liechtensteins
komplett mit Solarzellen bedecken: rund 80 Quadratkilometer. Der Bodenverbrauch
eines A-Werkes beträgt gerade mal einen Quadratkilometer. Ein einziges A-Werk
heutiger Leistung ist ausreichend, um 3 Millionen E-Fahrzeuge zu betreiben. Oder
3 Millionen Haushalte zu versorgen. Klar, die Industrie ist da immer noch aussen vor. Da reicht auch das hinten und vorne noch nicht.
Ich denke, wir sollten uns schon überlegen, wo unser Geld zukunftsorientiert besser angelegt ist: Die 100 Millionen des Staates in einem Fonds massiv wachsen lassen. Und uns, wenn die Zeit reif ist, zukunftsorientiert anteilsmässig an einem A-Werk beteiligen.
Alles andere bleibt Flickwerk.