Organspende - Etwas sehr viel Wind ?

Immer wieder bin ich mehr als erstaunt, wieviel Energie wir für Organspenden aufwenden. Und alles zum Wohle der Patienten.
Ist das so ? Ich rechne nach.
In der Schweiz warten rund 1400 Personen auf ein Spenderorgan. 70 % davon auf eine Niere. Auf der Warteliste sind im vergangenen Jahr 83 Personen verstorben. 83 Personen. Von 8 Millionen Einwohnern in der Schweiz.
Bin ich der einzige, der der Ansicht ist, wir machen da einen sehr grossen Aufwand für eine winzig kleine Patientengruppe. Schätze ich das Leben dieser 83 verstorbenen Patienten nicht ? Oh doch. Das tue ich.
Ich glaube nur nicht, dass der gesamte schweizerische medizinische Apparat anspringt, "nur" um dieser extrem kleinen Patientengruppe zu helfen. Alleine die Werbung für die Organspende geht jedes Jahr in die Millionen. Macht die Medizin das für andere Patienten mit seltenen Erkrankungen auch ? Keine Rede !
Es muss also noch andere Gründe geben als die medizinische Nächstenliebe. Transplantationsmedizin ist - auch - eine Prestigefrage für die Kliniken. Damit verbunden sind auch grosszügige Mittel des Bundes, auf die kein Spital verzichten möchte - oder kann.
Nur - wir verpflanzen nur sehr, sehr wenige Organe. Die "freiwilligen" Organspenden sind also hoch willkommen. Schliesslich wollen die hoch spezialisierten Chirurgen bei Laune gehalten werden, sprich: Sie wollen Organe verpflanzen, und zwar nicht nur 1 Niere in 3 Wochen. Da muss schon mehr gehen.
Es müssen also Organe her. Und da ist im Grunde jedes Mittel recht. Gesprochen wird nicht darüber. Aber - es ist so.
Bei der Organspende, Lebend oder von Verstorbenen, ist durchaus ein wachsames Auge ratsam.