Oehri: St. Gallen beansprucht lukrative Spitalleistungen für sich.

Dieser Beitrag ergeht auch als Leserbrief an das Liechtensteiner Vaterland

(LiVa, 16.05.2024) "Stiftungsratspräsident des Landesspitals erklärt, warum die Spitalplanung mit St. Gallen nicht zustande kommt."

(dwb) Schon falsch.

Genau da liegt das Problem unserer Gesundheitsversorgung. Wir reden von Kosten und "Rendite". Wir werfen uns gegenseitig vor, uns die "lukrativen Spitalleistungen" abzujagen.

Schon falsch.

Wer tatsächlich glaubt, im Gesundheitswesen irgend etwas "kostendeckendes" oder gar "lukratives" zu entdecken, steht schon mal neben den Schuhen. Und das trifft auf den Grossteil der damit befassten Politiker zu. Nun, ich bin keiner von den Politikern, ich bin auch kein Gesundheitsminister, nein, ich arbeite noch nicht einmal im Gesundheitswesen. Und dennoch erdreiste ich mich, im - unendlich grossen Kreis der "Expertinnen und Experten" - notabene Profiteure des Systems - ein wenig mitzuplaudern. Gut, vielleicht liegt es daran, dass ich - im Gegensatz zum erhabenen Kreis der Erleuchteten über 40 Jahre Spitalerfahrung verfüge. Ich habe in meinem Leben mehrere Dutzend Aerzte erlebt, eine Organtransplantation überstanden, bin seit 10 Jahren an der Dialyse. Vor 4 Jahren noch eine 10stündige Herzoperation an der Herz-/Lungenmaschine. Warum erzähle ich das ? Weil ich immer nur Theoretiker - vor allem Gesunde - über die Medizin reden höre. Und - natürlich - denen gehts wie immer nur ums Geld. Kein Wunder, so lange einem kein Zipperlein plagt, mag man so trefflich plaudern. Was die Damen und Herren auch geflissentlich betreiben. Nein. Wir reden nicht von Kosten. Wir reden vom Schmerz und Leid von Menschen. Und unserem Wunsch als Gesellschaft, diese Schmerzen und dieses Leid so klein wie möglich zu machen. Das, meine Damen und Herren Schwätzer, das sollte das einzige Ziel unserer ganzen Bestrebungen sein. Menschen zu helfen, gesund zu werden, wann immer das möglich ist. Leid zu lindern. Mir fällt dabei ein alter Werbespruch der Pharmaindustrie ein: "Etwas weniger Schmerz auf dieser Welt." Darum geht es. Weder um ein Spital, noch um Neubauten. 

Das ist das, was uns umtreiben sollte. Tut es aber nicht.

(Bildquelle: Pixabay, n.Reg.lizenzfrei)