Oeffentlich zugängliche Defibrillatoren.

11.09.2024

(LiVa, 11.09.2024) Bereits nach drei bis fünf Minuten ohne Sauerstoff kann es zu irreversiblen Hirnschäden kommen. Was in solchen Situationen den entscheidenden Unterschied machen kann? Eine permanente Herzdruckmassage auf den Brustkorb und der Einsatz eines automatisierten externen Defibrillators (AED).

Und so haben die Gemeinden Liechtensteins an mehreren Stellen öffentlich zugängliche Defibrillator-Stationen eingerichtet.

(dwb) Es ist grundsätzlich zu begrüssen, denke ich, dass wir je länger je mehr ein gesteigertes Gesundheitsbewusstsein entwickelt haben. Wir müssen aber doch aufpassen, dass wir die Menschen nicht unnötig verängstigen. Herz-/Kreislauferkrankungen sind massgeblich an Todesfällen beteiligt. Dass ein Mensch allerdings einen Herzstillstand erleidet, das ist ein medizinisch - zum Glück - eher seltenes Ereignis. Denn einen Herzstillstand überleben nur rund 7 % aller Betroffenen. Das ist vor allem auch darum so, weil die Zeit zum Handeln sich tatsächlich auf wenige Minuten beschränkt.

Ob hier das Vorhandensein eines Defibrillators an zentralen Stellen tatsächlich matchentscheidend sein kann, auch das dürfte mehr oder weniger eine Glückssache sein. Vielleicht kann man das mit Zahlen ein wenig verdeutlichen. Von 100 Menschen, die einen Herzstillstand erleiden, können rund 7 % "wiederbelebt" werden. Von diesen 7 Personen wird es nur einer gelingen, wieder halbwegs gesund ins Berufsleben zurückzukehren. Für die weit überwiegende Mehrzahl "wiederbelebter Patienten" endet eine "Wiederbelebung" ... in einem Leben als Pflegefall.

Ich befürchte, dass diese Aktion am Ende auch dazu führt, die Menschen unnötig zu verunsichern. Ich kann mir gut vorstellen, dass eine Zeit kommt, in der ein Auto nur noch dann gekauft wird, wenn es einen eingebauten Defibrillator hat.

Ich selber habe seit langem eine Patientenverfügung. In der habe ich festgelegt, dass ich im Falle eines Herzstillstandes nicht wiederbelebt werden will. Das Risiko, als Pflegefall zu enden, das ist mir eindeutig zu hoch.

Keine Angst vor dem Sterben - und noch viel weniger Angst ... vor dem Leben.

Das wäre wichtig, denk ich.


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