Neue Beratungsstelle "Integration.li"

(LiVa 07.06.2024) «Stellen Sie sich vor, Sie verlassen Ihr gewohntes Umfeld, Ihre Familie, Ihre Heimat. Nicht aber für einen kurzen Strandurlaub oder einen Sprachaufenthalt, sondern vielleicht für immer. Wie froh wären Sie um Unterstützung?
(dwb) Mit diesen Worten stellt Gesellschaftsminister Manuel Frick der Bevölkerung die neue Beratungsstelle "integration.li" vor. Und weiter: «Wer Hilfe sucht, wird sie hier finden».
Ich denke über
diese neue Beratungsstelle nach. Vielleicht verstehe ich da etwas
nicht richtig, aber irgendwie kommt mir die «integration.li» vor
wie ein Selbstbedienungladen. Ich packe in
meinem Heimatland, das völlig verarmt und unfähig ist, sich selber und
seine Bürger zu erhalten, die Koffer. Ich entfliehe der Perspektivlosigkeit,
meist ohne zwei Jahre eine Schule besucht zu haben, weit entfernt von
jeder beruflichen Qualifikation und klopfe an ein beliebiges Land der EU
an. Oder an die Türen Liechtensteins. "Wer Hilfe sucht, wird sie hier
finden".
Wer kann denn als
«Migrant und Migrantin» zu uns kommen ? Ich erinnere mich an eine
Zeit, in der es noch Vorschriften gab, die darüber entschieden
haben, wer in Liechtenstein wohnen durfte. Und wer nicht. Mir
scheint, da sind mittlerweile alle Dämme gebrochen. Es
ist völlig
unerheblich, ob ich über Ausweispapiere verfüge – oder nicht. Wir
nehmen mehr oder weniger jeden, der beim Ausländeramt das Wort
«Asyl» zu stammeln in der Lage ist. Ausweispapiere und genaueste
Informationen über sein bisheriges Leben, die müssen nur Interessierte
aus der Europäischen Union mitbringen. So wie beispielsweise meine österreichische Gattin, die nach der Hochzeit in Liechtenstein Wohnsitz bekommen hat. Was dazu alles notwendig war, muss ich nicht näher erläutern.
«Wer Hilfe sucht, wird sie hier finden». Schön gesagt von Gesellschaftsminister Frick. Gut, er wird diese Hilfe ja nicht selber bezahlen müssen. Nein, auch das kommt vom gleichen Steuertopf wie alle anderen Kosten, die wir durch den Staat zu tragen haben.
Ich höre oft, Ausgaben für den Unterhalt von Wanderwegen und Aufwendungen für Flüchtlinge und «Migranten» könne man nicht vergleichen.
Doch. Das kann
man. Und das muss man auch.
Denn der Topf, aus dem das alles letztlich bezahlt wird, den
füllen wir Steuerzahler. Und es liegt auch an uns Steuerzahlern,
festzulegen, wer sich aus diesem Topf bedient – und wer nicht. Denn
es gibt – nur einen Topf. Auch wenn sich tausend Stellen daraus bedienen. Es ist und bleibt - derselbe, eine Topf. Wir können das Geld nur einmal ausgeben. Eine Binsensweisheit, die meine Grossmutter noch kannte.
Und
weil das Portemonnaie unseres Gesellschaftsministers, genauso wie das
seiner AmstkollegInnen, doch recht locker zu sitzen scheint, erlaube ich
mir, die folgende Frage an Minister Frick zu stellen:
"Wer genau ist berechtigt, die Dienste von «intgration.li» in Anspruch zu nehmen, und worauf gründet sich sein Anspruch, in Liechtenstein Quartier, Verpflegung und Unterkunft zu bekommen ? Nicht zuletzt reiht sich «integration.li» in die lange Reihe von Dienstleistern ein, die sich in den letzten Jahren rund um das «Asylwesen» pfleglich eingerichtet haben. Notabene Dienstleister, die zu einem guten Teil von öffentlichen Mitteln, also auch meiner Steuerrechnung, leben. Und das mit Sicherheit – nicht zu knapp".
Ich erwarte gerne die Antwort von Gesellschaftsminister Manuel Frick.