Neue Architekten für Spitalneubau gesucht.

(LiVa, 10.10.2024) "Die Architekten der Diagonal Architekten AG ziehen sich aus dem Projekt "Spitalneubau" zurück. Darüber informierte das Landesspital am Mittwoch in einer Mitteilung. Der Grund für den Rückzug: Nach der Redimensionierung des Neubaus entspricht dieser optisch nicht mehr dem Projekt, welches die Architekten für den Architekturwettbewerb ausgearbeitet hatten und letztlich auch umsetzen wollten."
(dwb) Es steht nach wie vor nicht unter einem guten Stern, der Bau des Landesspitals. Gut, es ist meiner Meinung nach ohnehin nicht schlau. Das wird ein Millionengrab sein, ohne dass wir Liechtensteiner davon auch nur irgend einen Mehrwert spüren werden. Eine Hypothek für unsere Jungen. Eine - mehr.
Was mir allerdings missfällt, ist die Art und Weise der Berichterstattung des Vaterland. Nun, ich gebe zu, die journalistischen Fähigkeiten der Vaterland Crew überzeugen mich wenig. Dennoch stelle ich einen gewissen Werteverfall im Umgang miteinander fest, den wir nicht weiter einreissen lassen sollten. Die Formulierung
"... weil ihr Projekt redimensioniert wurde, werfen die Architekten den Bettel hin"
ist abwertend und mit wenig Respekt für ein Architekturbüro verbunden, das einen Ideenwettbewerb gewonnen hat. In meinen Augen ist es vielmehr nachvollziehbar, dass man mit jemandem wie Liechtenstein nicht zusammenarbeiten will. Wir sind verwöhnt, zunehmend arrogant und nicht selten respektlos im Umgang. Und das allerschlimmste: "Wir habens ja". Wir werden sehen, wohin uns diese vollständig unangebrachte Dekadenz dereinst führen wird.
Wir sollten ganz kurz darüber nachdenken, was dieser Rückzug konkret heisst: Es bedeutet nichts anderes, als dass ein Architekturbüro ehemals äusserst interessiert war, für jemanden mit einem guten Ruf wie Liechtenstein zu arbeiten. Es wäre eine Referenz gewesen. Mittlerweile ist das passiert, was meine lang verstorbene Grossmutter zu dieser Sache gesagt hätte: "S`Zockerpapiir hät abgschlaga". Ja, das hat es. Einmal mehr. Einmal mehr sind wir über unsere eigene Arroganz gestolpert. Und letztlich unsere Unfähigkeit, ein Projekt sauber - und ohne gröbere oder kleinere Skandale - über die Bühne zu bringen. Nein. Professionell sind wir nicht. Provinziell ... würde es wohl eher treffen.
Schon des öfteren habe ich mich in meinem Blog dem Thema "Neubau Landesspital" angenommen. Und je mehr ich darüber nachdenke, um so mehr bekräftigt sich meine Ueberzeugung. Ein neues Landesspital ist weder notwendig. Noch ist es in irgend einer Art sinnvoll. Ein Spital ist kein Ort der Erholung, in dem wir ähnlich einem Hotel ein paar entspannte Tage verbringen können.
Ein Spital ist ein Sammelsurium von hochspezialisierten Menschen, die in einem hochkomplexen Umfeld, umgeben von millionenschweren Maschinen und Material versuchen, menschliches Leid zu lindern oder zu heilen. Es gibt wohl keinen Ort für uns Menschen, an dem wir so sehr für das Wohl für uns alle arbeiten. Und es gibt wohl keinen Ort, an dem wir noch mehr Geld dafür aufwenden. Viel - viel Geld. Wenn wir denn die Aerzte, das Pflegepersonal, die Administration bis zu den Putzequippen und ... und ... und überhaupt anzustellen bekommen. Alleine das dürfte eine Sysiphusarbeit werden. Eine Hypothek mehr - für unsere Jungen.
Wir importieren 90 % unserer Energieversorgung vom Ausland. Und träumen von "Unabhängigkeit".
Nicht sinnvoll - und nicht schlau, ein neues Landesspital.
Nein. Das - ganz bestimmt nicht.
(Bildquelle: Landesspital, Land Liechtenstein)