Liechtenstein wird klimaneutral.

Gut. Fürs erste auf dem Papier. Immerhin. Ich möchte ja nicht wissen, was diese "Klimavision" wohl gekostet hat. Es wird als "Gesamtprojekt" wohl in die Millionen gehen. Drunter machen wirs in diesem Land ja nicht. Aber irgend ein Papier müssen wir ja mitnehmen können, wenn es das nächste Mal heisst: "Antreten zum Rapport in Brüssel".
Am Ende haben wir uns, dem Heer von externen Beratern sei Dank, ein hehres Ziel gebastelt:
"Als Grundlage für die Klimastrategie 2050 dient die von der Regierung verabschiedete Klimavision 2050. Das Ziel ist klar: Liechtenstein soll bis 2050 klimaneutral sein. Konkret sollen bis dann die inländischen Emissionen um 90 % reduziert werden. Die unvermeidbaren restlichen 10 %, die sogenannten Sockelemissionen, werden im In- oder Ausland kompensiert."
Daran kann man glauben. Oder nicht. Ich glaube nicht daran.
Vielleicht bin ich ein unverbesserlicher Pessimist. Das könnte sein. Möglicherweise sehe ich die Dinge aber nur etwas realistischer. Wir "planen" auf 26 Jahre hinaus. Das erscheint weitsichtig, ist aber tatsächlich sehr kurzsichtig.
Ich gehe gedanklich 26 Jahre zurück, ab heute. Wir befinden uns im Jahr 1998.
Das heisst ...
- vor dem Attentat in den USA, 09/11
- vor dem Einmarsch der USA im Irak
- vor Lehman Brothers
- vor der Totalpleite in Griechenland
- vor der billionenschweren Bankenkrise
- vor Corona
- vor der Ukraine
- vor der beispiellosen Mega-Verschuldung der ganzen EU
... die Liste ist beliebig erweiterbar.
Und wir planen für 2050. Gut, Papier nimmt vieles an.
Mehr - wirds auch nicht werden. Das ist sicher.
(Bildquelle: Pixabay, n.Reg.lizenzfrei)