Liechtenstein soll Mitglied im IWF werden.

Das kann ich fachlich nicht beurteilen. Und das will ich auch nicht. Aber ich kann mir ansehen, wie ein Chef des IWF nach dem anderen ins Fadenkreuz von Anwälten und Staatsanwälten geraten ist. Und das – gefällt mir überhaupt nicht. Da war doch mal ein Domique Strauss-Kahn. Wie und ob er sich rechtlich schuldig gemacht hat, auch das weiss ich nicht. Aber ich weiss, dass es sich nicht gehört, als Mann in dieser Position mit Zimmermädchen ein Techtelmechtel anzufangen – und sich dabei auch noch erwischen zu lassen. Das sind nicht Menschen, die charakterlich dazu geeignet sind, Positionen mit der Verantwortung eines IWF-Chefs zu übernehmen.
Und dann war da noch die gute Frau Christine Lagarde. In der Affäre um eine 45 Millionen-Zahlung an den Unternehmer Bernard Tapie ist IWF-Chefin Christine Lagarde von einem französischen Gericht schuldig gesprochen worden. Die Richter in Paris verzichteten jedoch darauf, eine Strafe zu verhängen. Sie begründeten dies mit der "Persönlichkeit" Lagardes, ihrem "internationalen Ansehen" und der Tatsache, dass Lagarde 2007 und 2008 mit der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise zu kämpfen hatte. Auch diese Dame ist charakterlich höchst ungeeignet für eine solche Position.
Nun, mittlerweile wird der IWF von der Bulgarin Kristalina Georgiewa geleitet. Und auch diese Dame ist schon ins Fadenkreuz geraten, und zwar in dasjenige der international tätigen Anwaltskanzlei WilmerHale. So soll sich die Bulgarin in ihrer Zeit bei der Weltbank dafür eingesetzt haben, einen Bericht zum internationalen Geschäftsklima zugunsten von China zu schönen. Nach Bekanntwerden der Manipulationsvorwürfe hat die Weltbank jetzt bekannt gegeben, die Publikation der jährlichen Rangliste, die die Wirtschaftsfreundlichkeit von Ländern bewertet, einzustellen. Die Institution erklärte, sie werde an einem neuen Ansatz zur Bewertung des Investitionsklimas und der Wirtschaftsfreundlichkeit eines Landes arbeiten.
Nicht eine einzige, tatsächlich unbescholtene Persönlichkeit am Ruder das IWF.
Alle haben auf ihre Weise "Dreck am Stecken".
Und
das gefällt mir nicht.
(Bildquelle: IWF, Internationaler Währungsfonds)