LESERBRIEF.

18.12.2025


Etwas piano. Mein ich. 

Eine neue Parkgarage für Vaduz, dann noch schnell eine neue Bibliothek. Gut, darfs auch noch "a betz mee si ?" Aber gerne. Vielleicht noch da schnell 50 oder nein, sagen wir grad 100 Millionen für ein neues Krankenhaus, und weils so schön ist, noch ein paar von den Kisten in die Ukraine. Und gibt's nicht noch irgendwo ein Armenhaus auf dieser Welt, denen wir ein paar Radwege zusammen basteln können. Also, ich bin nicht per se ein Schwarzseher. Aber wenn ich mir so ansehe, wie wir alle in den letzen 30 EU-Jahren unser blühendes Europa aufs Zahnfleisch heruntergewirtschaftet haben, dann würde ich mal diskret etwas auf die Bremse treten. Klar, in den letzten 50 Jahren konnten wir das vorhandene Volksvermögen ungeniert mit beiden Händen zum Fenster rausdonnern. Oh ja - und das haben wir auch getan. Vollmotiviert und mit Elan. Und zwar in Liechtenstein genauso wie im Rest des EWR/EU. Und ich gebe es zu, ich schiele verstohlen zu den Golfstaaten und sehe mir an, was die mit ihrem Geld aus dem Boden gestampft haben. Während wir Millionen von Analphabeten ohne jede Art von Bildung nach Europa direkt in unsere Sozialkassen geholt haben, sind in den Golfstaaten prosperierende Städte entstanden, hinter denen wir uns dreimal verstecken können. Ich wünsche mir, dass wir unser Geld nicht weiterhin einfach ohne Sinn und Verstand zum Fenster rausschmeissen, sondern dass wir es gezielt und vor allem gewinnbringend einsetzen. Was wir tun, das ist nicht investieren. Das ist schlicht: "Gäld verbutza und hypoteka generiara". Und zwar mit Vollgas. Nur - die Sause ist vorbei. Die fetten Jahre, die gabs mal. Die sind durch. Ich sag das nur so deutlich, weil diese Erkenntnis sowohl Regierung als auch Landtag ganz offensichtlich noch nicht zu Ohren gekommen ist.