
LESERBRIEF.
Und schon geht's los.
Die Sache mit der Korruption in der Ukraine meine ich. In einem gerade aktuellen, großen Korruptionsskandal in der Ukraine mit Spuren bis ins Umfeld von Präsident Wolodymyr Selenskyj haben Gerichte U-Haft gegen erste Beschuldigte verhängt. "Deutschland und andere europäische Partner halten aber trotz des Skandals an der Unterstützung für Kiew fest". Das sagte Außenminister Johann Wadephul (CDU) vor Journalisten beim Außenministertreffen der G7-Länder wirtschaftsstarker Demokratien in Kanada. Ich meine, es ist ja nicht so, als dass es nicht die Spatzen von den Dächern pfeifen würden, dass die Ukraine der "korrupteste Staat Europas" ist (Transparency International, Jahresbericht 2019). Muss grad nachdenken, wie war das noch in den Jahren seit meiner Banklehre Anfang der 1980er Jahre. Da wurde eine Compliance Abteilung nach der anderen eingerichtet, eine Finanz-Markt-Aufsicht wurde gegründet und gestartet, die uns seither die Haare vom Kopf frisst. Und alles zur Bekämpfung der "Korruption und Geldwäscherei". Bekommt ein Renten-Neubezüger für 45 Jahre arbeiten seine Pensionskasse ausbezahlt, muss er sich vor Banken und Steuerämtern bis auf die Unterhosen ausziehen um nachzuweisen, dass das Geld nicht aus verbotenen Machenschaften stammt. Für die Ukraine aber, da spielt das alles überhaupt keine Rolle. Die EU schickt gesamthaft weitere 50 Milliarden (180 Mia. warens ja schon …) in ein Land, von dem selbst der Portier in der EU mit Sicherheit weiss, dass ein guter Teil davon in dunklen Kanälen verschwinden wird. Ich frage mich, warum unsere Regierung dabei mitmacht, unser Volksvermögen derart fahrlässig in die Ukraine zu schicken. Bei der Gelegenheit ist vielleicht der Hinweis notwendig, dass Regierung und Landtag unser Geld lediglich treuhänderisch verwalten. Ein Blick in Richtung der Geldempfänger ist durchaus angebracht. Wenn man denn hinschauen wollte. Was wir nicht wollen. Pardon. Was wir uns nicht getrauen. Dazu fehlt der Mut. Und das Rückgrat. Und die Grösse.