LESERBRIEF.
... auch dieser Leserbrief ist in der "Lie-Zeit" sofort - im Vaterland gar nicht - veröffentlicht worden.
Wow. Hunderttausend Franken für die vom Leid geplagten Einwohner des Walliser Dorfes "Blatten". Da feiern wir 100 Jahre Zoll-Vertrag mit der Schweiz, weil wir im Windschatten der Schweiz den Aufstieg vom mausarmen Bauern-Staat zum heutigen Liechtenstein zusammenbasteln konnten. Viel verdanken wir der ausgezeichneten Nachbarschaft zur Schweiz. Ein Glücksfall sondergleichen. Und wir spenden popelige Hunderttausend Franken. Unserem wichtigsten, zuverlässigsten und loyalsten Partner, den wir haben. Das sind knapp 300 Franken pro Einwohner. Ich nehme jetzt die Zahlen, die wir für unsere Gäste, notabene Flüchtlinge aus aller Herren Länder, aufwenden, nicht in den Mund. Es könnte sein, dass es beim einen oder anderen kurzzeitig Schwindelgefühle auslösen dürfte. Ich hinterfrage diese Zahlen nicht weiter, ein gewisses Mass an Hilfe müssen wir im internationalen Zusammenleben – und auch aus humanitärer Sicht – leisten. In Relation setzen darf ich es aber nicht. Denn dann muss ich nur noch sagen: Hunderttausend Franken. Das – ist schäbig. Ja, peinlicher geht's nicht mehr. Wundern tut's mich aber nicht. Audi fahren ist schöner – als Danke sagen.
Ein kleiner Nachtrag (nicht Bestandteil des Leserbriefs)
(pro Einwohner Liechtensteins spenden wir gerade mal 2.50 Franken. Man darf sich selber denken, was man davon halten soll ...)