LESERBRIEF.

20.01.2025

Allein, mir fehlt der Glaube.

Nicht das erste Mal mache ich mir Gedanken über unsere Landtags- und Regierungskandidaten. Gut, gross ist mein Vertrauen in die Hochglanzprospekte nicht, das ist kein Geheimnis. Aber wenn ich gelegentlich den Fernseher einschalte, kommen mir die Kandidatinnen und Kandidaten selbst da noch entgegen. Und gestern abend nun bin ich an einem leidlichen Werbespot eines Landtagskandidaten hängengeblieben (ich glaube von Triesen, aber behaftet mich bitte nicht drauf). Gerade will ich den Aufenthalt auf diesem Kanal mithilfe meiner zehn Jahre alten Fernbedienung zügig beenden, da schnappe ich etwas auf. Sinngemäss möchte ich es hier wiedergeben: « … als ich aus dem Ausland zurück nach Liechtenstein gekommen bin, wurde mir erst wieder bewusst, wie paradiesisch die Zustände in unserem Land doch sind«. Nun, solcherlei massive Fehleinschätzungen, zumindest meiner Meinung nach, sind bei unseren Landtags- und RegierungskandidatInnen durchaus verbreitet. Ich überlege, was ich in diesem Leserbrief weiter dazu sagen möchte. Es würde mir durchaus was einfallen. Aber angesichts einer deratigen »KandidatInnen-Liste« zitiere ich gerne noch einmal einen ehemaligen Wahlslogan einer unserer grossen Parteien: »Uns geht es gut. So soll es bleiben«. Nein. Meine Damen und Herren Hochglanz-Promenierer. So sollte es besser nicht bleiben. Denn dann gehen bei einem nicht unbeträchtlichen Teil der Bevölkerung - ganz einfach die Lichter aus.