
LESERBRIEF.
Landesbibliothek will weiter ins Postgebäude.
Es war anzunehmen, dass die Diskussionen rund um das Postgebäude nach dem Scheitern der Landesbibliothek ins Kraut schiessen würden. Ich hätte einen Vorschlag, um diese schnell zu beenden, ohne noch weiteres Geld in den Ofen zu schiessen: Abreissen, Bodeneben machen. Und dann erst mal nachdenken. Nein, ich meine damit nicht, irgend ein überteuertes «Expertenteam» damit zu beauftragen, ihre schon zwanzigmal verwursteten, alten Unterlagen durch den Kopierer zu jagen, um sie uns für leicht verdientes Geld in einem «neuen Projekt» ans Bein nageln zu lassen. Gepaart mit ein paar wohlgemeinten Worten, einer Bebauchpinselung der verantwortlichen Politiker, und schon läuft die Kiste wieder. Wir sind da sehr anfällig …
Nein. Ich meine: Bremsen. Zurücklehnen. Nachdenken. Beim Postgebäude handelt es sich zweifellos um ein «prominentes» Gebäude: Kaum eines war vor seinem Bau derart umstritten. Und, ich würde sagen, ein toller Wurf wars beileibe nicht. Wir haben jetzt die Chance, in Vaduz – gemeinsam mit dem ewigen Sorgenkind Marktplatzgarage – eine Riesenfläche zu bekommen. Diese Möglichkeit würde ich nutzen.
Gut, jetzt kommen wieder persönlichen Befindlichkeiten zum tragen. Die vorteilsbehafteten und politischen Netzwerke, das ganze verpackt in ein «Projekt» eines teuren «Expertenteams» werden schon dafür sorgen, dass die Streitereien ums Postgebäude weiter in die Millionen gehen, ohne dass irgend etwas Sinnvolles für uns alle rausschauen würde. Abreissen das alte Ding.
Wir sollten in unserem kleinen Land so langsam wieder lernen, nicht nur Geld auszugeben. Sondern es sinnvoll zu investieren. Da haperts gewaltig.