
LESERBRIEF.
Von Heizungen und Solarpanels.
Und wieder werden von unserer Regierung Heerscharen von Experten
bemüht, um die eigenen Lieblingsthemen weiterhin ungestört bearbeiten zu
können. Und momentan habt ihr grad die Wärmepumpen und Solarpanel zu eurem
Steckenpferd erkoren. Sicher, als gewissenhafter Steuerzahler müssen
grundsätzlich die Alarmglocken läuten, wenn die Politik Experten zu Rate zieht.
In der Regel tut sie das ausschliesslich deshalb, weil sie sich davor scheut,
im Falle einer Fehlentscheidung auch die Verantwortung für eben diese tragen zu
müssen. Ich gebe zu, ich bin, was Expertenmeinungen angeht, seit Jahrzehnten
eher zurückhaltend. Nicht umsonst, bin ich doch ein "gebranntes
Kind".
Ich erzähle euch von der experten-verhätschelten Regierung auch,
warum das so ist: In den siebziger Jahren war meine Schwester im
Haushaltspraktikum in einem landwirtschaftlichen Vorzeigebetrieb in Graubünden.
Experten par excellence. Und am Ende ihres Praktikums haben eben diese
qualifizierten Damen und Herren meiner Schwester als Abschiedsgeschenk zwei
Meerschweinchen mitgegeben. Zwei Weibchen. Auf die biologische Entwicklung der
Vorgänge in den folgenden Wochen möchte ich hier im Einzelnen nicht weiter
eingehen. Nur soviel: Nach einem halben Jahr waren es schon zwölf
Meerschweinchen im Käfig. Und seither bin ich vorsichtig geworden mit
"Expertenmeinungen". Ich schaue mir die Dinge lieber vorher – selber
- und etwas genauer an. Und so halte ich es bis heute.
Ich lese und höre nur
noch von "Herausforderungen". Also ich für meinen Teil hatte in den letzten paar Jahren, auch durch politisches Totalversagen, "Herausforderungen" genug. Falls es euch in Vaduz zu
langweilig geworden ist, dann veranstaltet von mir aus einen Kegelabend.
Aber hört auf, mich von einer künstlichen
Krise in die nächste zu manövrieren.