LESERBRIEF.

Ein paar Gedanken zur Gemeindewahl.

Was für "Sensationen" und "Rote Wunder" diese Wahl doch vollbracht hat. Da haut die "rote Kandidatin" den Schwarzen Bürgermeister in Vaduz aus dem Amt. In Mauren wird gar von einem "roten Wunder" gesprochen. Die DPL hat ihre Sitzzahl verdoppeln oder vervielfachen können, das weiss ich gar nicht so genau. Es ist mir auch nicht wichtig. Braucht Vaduz eine Frau oder einen Mann im Bürgermeisteramt ? Von der VU, der FPB oder sonstwem ? Mitnichten. Wir brauchen Männer und Frauen, die die Belange der Gemeinde im Interesse aller Einwohner vertreten mögen. Die einen tun das mit mehr, die anderen mit weniger Elan. Das war schon immer so. Ob ein Mann oder eine Frau ihren Job gutmacht, ist mir so lang wie breit.

Es gab eine Zeit, in der es weder eine VU noch eine FBP noch andere Interessenvertreter gegeben hat. Damals wurden die Gemeinderäte an einer Ortsversammlung vorgeschlagen. Und diejenigen, die noch keine vier Jahre ihren Dienst für die Gemeinde abgeleistet hatten, mussten den Job übernehmen. Ob sie wollten, oder nicht. Nicht Parteien haben damals für den Gemeinderat gesorgt. Sondern die Bevölkerung als Ganzes, alle miteinander. Davon sind wir weit entfernt. Und ich bin je länger je weniger sicher, dass diese Parteienmauschelei eine gute Idee ist. In Liechtenstein sind die Verhältnisse klein und überschaubar. Europaweit sind es jedoch längst nicht mehr Menschen, die unsere Geschicke steuern. Sondern Parteiapparate, die ihren Nachwuchs so heranzüchten, wie sie ihn brauchen. Angepasst, weichgespült, kritiklos. Bestens gedrillte Parteisoldaten. Und genauso ist auch die Politik. Nichts geht mehr. Zumindest nichts, ohne dass der kleine Mann nicht irgendwann wieder die nächste Misere ausbaden dürfte. Wir reden über Frauenquoten und lassen völlig ausser acht, dass wir noch immer ein demokratisches System haben, nachdem Männer und Frauen nach dem Mehrheitsprinzip gewählt werden. Wollen wir mehr Frauen haben, dann wählen wir Sie ! Und umgekehrt. So einfach ist das.

Dieses ganze Parteien-Geschwafel. Es ist mir zuwider. Denn es führt letztlich zu nichts. Gott sei Dank haben wir noch sehr gut funktionierende Verwaltungen, die am Ende den ganzen Laden zuverlässig am Laufen halten.