
LESERBRIEF.
Man muss auch etwas erwarten können.
Deutschland: Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit ukrainischer Staatsangehörigkeit ist laut Bundesagentur für Arbeit von Februar 2022 bis April 2023 von 57.000 auf rund 143.000 gestiegen. Gemessen an einer Gesamtzahl von ukrainischen Flüchtlingen von 1.1 Millionen ist dies, auch wenn die Kinder mitberücksichtigt werden, sehr gering. Vor allem in Hinblick darauf, dass es sich bei den Geflüchteten aus der Ukraine um "sehr gut bis hoch Qualifizierte" handelt. So zumindest die Kommunikation der Fürstlichen Regierung im März 2022.
Wie sehen die Zahlen für Liechtenstein aus ? Sicher, das Leben eines Flüchtlings ist ganz bestimmt nicht das, was wir uns alle wünschen würden. Schutz und Unterstützung von Menschen in der Situation der ukrainischen Flüchtlinge ist ein Gebot der Stunde. Dennoch müssen wir als Gesamtgesellschaft sehen, dass die Aufnahme von Geflüchteten auch mit Umständen und Kosten verbunden ist.
Kosten, die die Flüchtlinge nicht bewusst oder gar "böswillig" verursachen. Dennoch müssen sie, wie alle privaten Rechnungen auch, letzlich bezahlt werden. Und nachdem weder Landtag, noch Regierung, noch Flüchtlingshilfe über eigene Geldmittel verfügen, muss es, wie überall, der Steuerzahler richten.
Ich erachte es deshalb als nur legitim, wenn ich mich als einer dieser Steuerzahler gerne erkundigen möchte, wie es mit der Eingliederung unserer Geflüchteten in den liechtensteinischen Arbeitsmarkt läuft.
Denn
Eigeninitiative und Mithilfe bei der Bewältigung der gesamtgesellschaftlichen Aufgaben
unseres Staates, die muss man auch von Geflüchteten erwarten.