Leben - ist nicht immer gleich viel wert.

Mich stört, dass wieder Heerscharen von Experten, allen voran Psychiater und Psychotherapeuten, sich überschlagen in Vorträgen, warum solche Taten vorkommen können. Offen gestanden: Das ist doch völlig wurscht. Der Täter ist tot, wir werden ihn anstandshalber wohl an einem unbekannten Ort begraben. Und das wars dann. Es wäre zu schade, allzuviel Zeit für einen brutalen Mörder aufzuwenden. Das interessiert doch keinen, warum er diese jungen Menschen kaltblütig erschossen hat. Es geht ausschliesslich um die bedauernswerten Opfer und ihre Angehörigen. Sie gehen durch die Hölle, für die Tat eines pubertierenden Buben. Ihnen muss unsere ganze Unterstützung gelten. Ihnen muss sofort geholfen werden, auf jede Art, die uns als Gesellschaft möglich ist. Also. Lasst uns den Mörder begraben und danach kein weiteres Wort über ihn verlieren. Was notwendig ist, wird Aufgabe der Polizei sein, aber sicher nicht diejenige der Medien.
Und wir anderen. Wir sollten sofort damit aufhören, Todesfälle nach ihrer Aktualität und reisserischen Aufmachung zu beurteilen. Bei jedem Todesfall/Todesfällen, bei denen die Medien trommeln als gäbs kein Morgen, überschlagen wir uns mit Teddybären und Kerzen. Wir bauen regelrechte Schreine im ganzen Land auf. Das ist absolut unangebracht.
Wenn ein Mädchen oder Junge mit 14 Jahren still und leise an einer Krebserkrankung stirbt, nehmen wir kaum Notiz davon, geschweige dass wir einen Schrein aufbauen. Und doch ist der Schmerz der Angehörigen ebenso gross wie die Verzweiflung über den Verlust, wie diejenigen von Opfern medienwirksamer Anschläge. Mehr nachdenken. Nicht einfach einen Teddybären kaufen und eine Kerze.
Denn das - ist sowieso zu wenig.
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