Lange Tage und längere Nächte - den Föhn im Lande

02.04.2024

(LiVa, 02.04.2024, «Sapperlot») Klappernde Rolladen. Fliegende Gegenstände. Kopfschmerzen. Schlaflose Nächte. Genervte Menschen … Der Föhn hat gefühlt eine Woche lang alles gegeben.

Da nützt alles Jammern und Klagen nichts, am Ende weht er uns allen um die Ohren. Wir trauern den noch zarten BalkonPflänzchen nach, die vom Winde verweht wurden. Wundern uns über plötzlich neues Mobiliar, dass da geflogen kam. Kehren Scherben und wischen Saharastaub.

(dwb) Da war er also wiedermal, der gute alte Föhn. Kräftig und stürmisch, so wie man ihn kennt. Und doch: Heutzutage können wir «Jammern und Klagen». Ueber vergleichsweise geringe Schäden, die uns der Föhn beschert.

Ganz anders war es da in früheren Tagen: Holzhäuser, fern jeder Gebäudeversicherung, die gesamte Fahrhabe ebenfalls aus Holz, offene Feuerstellen zu Hauf. Da hat mancher besorgt in den Himmel geschaut, wenn sich der Föhn angekündigt hat. Ein Hausbrand, und die Arbeit von Generationen, die eigene Existenz - für immer verloren.

Ja, damals war er lebensgefährlich, der Föhn. Für Mensch und Tier. Noch keine zwei Generationen ist das her.

Und doch hat der ungeliebte Südwind – Gott sei Dank – seinen Schrecken zum Grossteil verloren. Auch das verdanken wir letztlich den Generationen vor uns: Sie haben uns erlöst aus diesen Zeiten der Sorgen und der Mühsal.

Ein wenig Dank – und Demut – wäre manchmal durchaus angebracht. Auch – im ach so reichen Liechtenstein.