Krisen werden an Schulen regelmässig geübt.

14.06.2025
(LiVa, 14.06.2025) Wie ist es um die Sicherheit der Schulen in Liechtenstein bestellt ? Nach dem Amoklauf in Graz werden vermehrt Stimmen um verstärkte Sicherheitsmassnahmen an Bildungseinrichtungen laut.  

 

(dwb) Wir sind also wieder im alten Aktionismus gelandet, der nichts bringt, viel kostet und die Menschen nicht mehr als ängstlich und scheu macht. Die Politiker üben sich im altvertrauten Blabla ohne jede Substanz und "Expertinnen und Experten" aller Couleur überschlagen sich mit Ratschlägen, Vermutungen und Kaffeesatzlesen. 

Lehnen wir uns zurück, denken nach und kommen erst mal auf den Boden. Wie sehen denn grundsätzlich die Zahlen aus, damit wir mal grob abschätzen können, wie gross das Risiko ist, als Schüler oder Lehrer durch einen Amoklauf an der Schule zu Schaden oder gar zu Tode zu kommen. Gross ist es - Gott sei Dank - ganz bestimmt nicht. Schauen wir auf unser Nachbarland Oesterreich, wo sich gerade der äusserst tragische Amoklauf an einer Schule in Graz ereignet hat. Ein Ereignis, dass jeden von uns bestürzen und betrüben muss. Und es sicher auch tut. Und doch gehören  auch solche fürchterlichen Vorkommnisse zum Leben. 

Seit 1990 haben sich in Oesterreich drei Amokläufe an Schulen ereignet (1997, 2018 und 2025). Wir sprechen von 6.000 Schulen, in denen in den letzten 30 Jahren rund dreissig Millionen Schüler durchgelaufen sind. Wir können uns das Risiko also selber ausrechnen. Es ist vorhanden, sicher, aber extrem gering. Wir werden niemals verhindern können, dass einzelne - aus welchen Gründen auch immer - emotional vollständig aufgeladen durchdrehen. Der Mensch ist letztlich weder gläsern noch berechenbar. Damit werden wir leben müssen.

Nutzt die Stunden für die "Sicherheitstrainings" in den Schulen lieber für den ordentlichen Unterricht.

Die Chance, dass durch diesen Aktionismus Stunden verloren gehen, die den Schülern später fehlen, ist deutlich grösser als ein Amoklauf an der Schule. 

(Bildquelle: Pixabay, n.Reg.lizenzfrei)