Krisen ? Was für Krisen ?

Ich lese täglich davon, wie doch unser Leben von Krisen gebeutelt ist. Und wie uns die Klima- oder Ukrainekrise bedrohen sollen.
Nichts davon ist wirklich eine Bedrohung. Noch nie in der Geschichte des Menschen ist es einer Population so gut gegangen, hat sie sich so gut ernähren und medizinisch so gut leben können. Es geht uns so gut, dass wir uns mit Luxusproblemen umgeben können und einmal mehr weit übers Ziel hinausschiessen.
Wer das nicht glaubt, der darf gerne einen Blick nach hinten werfen. Zum Beispiel ins Jahr 1346. Der Schwarze Tod, die größte Pandemie in der Menschheitsgeschichte, wurde durch das Bakterium Yersinia pestis verursacht und wütete in Europa zwischen 1346 und 1353. Jeder Dritte überlebte die Pest nicht. Ein Dorf mit 900 Einwohnern zählte nach der Pest noch deren 600. Die 300 Todesfälle sind nicht selten innerhalb weniger Wochen oder Monate eingetreten. Und das alles ohne adäquate medizinische Versorgung.
Eine Schwangerschaft war nicht selten gefürchtet, traten doch immer wieder lebensgefährliche Komplikationen auf. Sterben im Kindbett war um 1850 die häufigste Todesursache bei Frauen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren.
Ganz zu schweigen von der Kindersterblichkeit. Selbst in Friedenszeiten und ohne Pest erreichte die Hälfte der Kinder um 1800 das 14. Altersjahr nicht. Die Eltern sind sehr selten älter als 55 oder 60 Jahre geworden. Vom Gesundheitszustand reden wir jetzt besser nicht.
Man mag sich nicht vorstellen, wie die Menschen an unbehandelten Krebskrankheiten gelitten haben – und die Art und Weise, wie sie gestorben sind. Und das alles ohne Schmerzmittel. Die hat es zwar gegeben, in Form verschiedener Rauschmittel. Wenn man sie denn bezahlen konnte. Den Zahnstatus der Menschen von damals lassen wir auch besser aussen vor.
Nein. Es geht uns allen saugut. Wir wissen es nur nicht.