Komponist Rheinberger als Mutmacher.

(LiVa, 1803.2024) Genau am 185. Geburtstag von Josef Gabriel Rheinberger feierte gestern der neue Animations- und Spielfilm «Josef Gabriel Rheinberger – das grosse Wunderkind aus dem kleinen Land» von Mahsa Bagheri-Hosseini im Alten Kino Vaduz Premiere.
(dwb) Zweifellos hatten wir mit Josef Gabriel Rheinberger einen grossen Musiker aus Liechtenstein. Und es ist gewiss richtig, dass wir solche Ausnahmepersönlichkeiten ehren und schätzen. Nicht umsonst gehört auch die grosse Rheinberger-Ausstellung aus dem Jahre 1989 zu den Highlights rund um die Person von J.G. Rheinberger. Und nun gibt es auch einen Dokumentarfilm.
Und doch treiben mich diese Aktivitäten ein wenig um. Wir sind gut darin, wenn es darum geht, uns im Glanz prominenter Persönlichkeiten zu sonnen.
Bei Menschen, mit denen im Ausland weniger gepunktet werden kann, sind wir allerdings deutlich zurückhaltender. Ich denke da an Dr. Ludwig Grass (*24.8.1789 Vaduz, † 29.11.1860). Der erste akademisch ausgebildete Arzt Liechtensteins und engagierter Landespolitiker. Und nicht nur das - Dr. Ludwig Grass war einer der grössten Wohltäter des liechtensteinischen Bildungswesens, den dieses Land je gesehen hat.
Wer möchte, darf sich gerne auf folgendem Link (Historisches Lexikon Liechtenstein) etwas mehr Informationen holen:
https://historisches-lexikon.li/Grass,_Ludwig_(Josef_Johann_Ludwig)

Immerhin: In Vaduz gibt es eine kleine Gasse, die seit rund 30 Jahren nach Dr. Ludwig Grass benannt ist. Diese Benennung geht auf eine Initiative eines damals 29jährigen Gemeindeangestellten zurück, der zufällig festgestellt hat, dass sich im Jahre 1989 der Geburtstag von Dr. Grass zum 200. Male gejährt hat. Es bedurfte einiger Winkelzüge, bis die Strasse letztlich den Namen von Dr. Grass getragen hat.
Ich habe das damals gerne gemacht und es war mir ein wirkliches Anliegen.
Unsere Vorfahren fühlten sich mit Dr. Grass noch verbunden. Auf dem Vaduzer Friedhof, beim grossen Kreuz, gibt es bis heute mehrere Gedenk-Platten mit folgender Inschrift:
"Steh stille Freund bei diesem Steine! Er deckt das Grab des edeln Grass. Gestatte dass noch Liebe weine, Wenn ihn ein danklos Herz vergass. Den Meister sah ein Halbjahrhundert, Im Wirken gross, im Helfen reich. Und selten ward so hoch bewundert, Der Ärzte Einer, diesem gleich. Sieh, Er erschloss die neue Quelle Realer Volks- und Landkultur, Schon schlägt des Wissens Well' an Welle, In jungen Forschern der Natur. Strahl weitumher, du Glaubenszeichen, Du Heil auch Dessen, Der da ruht! Im Tod beginnend zu erbleichen, Trank er von dir noch Siegesmuth."

Mit den danklosen Herzen, damit sind wohl ... wir gemeint ...
(man sehe sich den Zustand der Tafeln an ...)
(Bild: Historisches Lexikon)