Kolumne «Fundsachen» - Von Mandarinen und Glutenintoleranz

11.12.2023

(LiVa, 12.12.2023, "Kolumne Fundsachen) 

(dwb) Ich staune, mit welchen Bezeichnungen manche meiner Zeitgenossinnen und Zeitgenossen ihre Kinder bedenken. So auch Kolumnen-Schreiberin Christiani Wetter.

Sie lässt uns wissen, dass «sie sich vor wenigen Jahren fortgepflanzt», und wie «ihr Kind vom Nikolaus verschiedene Gaben abgestaubt habe.»

Es erscheint mir etwas seltsam. Frau Wetter hat «sich fortgepflanzt». Und wenn ich das so weiterspinne, dann fällt mir insbesondere das besitzergreifende «sich» auf. Wenn wir einem Kind sein als Individuum einzigartiges, unantastbares Leben schenken. Ist es dann so, dass wir «uns» ganz einfach «selber fortpflanzen ?» Nein, ich glaube nicht, dass «wir uns fortpflanzen.» Das ist mit Sicherheit nicht das wichtigste, wenn wir einem neuen Menschen die Möglichkeit geben, ein völlig unabhängiges Leben zu leben. Völlig losgelöst von demjenigen, der ihm dieses Leben ermöglicht hat. Es ist also nicht das «Produkt des Fortpflanzungswunsches seiner Mutter».

Dieses «besitzanzeigende» ist auch etwas weiter im Text gut zu erkennen. Und zwar dort, wo «das Kind der Schreiberin» (eben "mein Kind") diese feinen Sachen vom Nikolaus erhält. Nein, nicht «ihr Kind» hat abgestaubt. Sondern ein kleines Kind hat entschieden, welche der Köstlichkeiten es denn gerne hätte. 

In diesem Falle, so würden wohl die meisten selber denkenden Kinder entscheiden:

Gleich alle verfügbaren.


(Bildquelle: Pixabay, n.Reg.lizenzfrei)