Holocaust-Gedenktag auch an der Oberschule Vaduz.

30.01.2025

(LiVa, 30.01.2025) Der Historiker Harald Walser berichtete über das Leben von Maria Stromberger, einer  Krankenschwester, die sich während des Nationalsozialismus freiwillig ins KZ Auschwitz versetzen liess und dort vielen Menschen unter Lebensgefahr das Leben rettete. Dies brachte ihr den Namen «Engel von Auschwitz» ein. Zeitgleich stellte die Künstlerin Evelyne Bermann die Biografie ihrer Mutter Alice Bermann-Cohn vor, die sich unter anderem als Fälscherin und Widerstandskämpferin in der Zeit des Nationalsozialismus betätigt hatte.

(dwb) Ja, es ist wichtig, das Gedenken an die grauenhafte Zeit des Nationalsozialismus in unserem Nachbarland zu erinnern. Dieses Jahrtausendverbrechen eines ganzen Landes, das gerade mal eine halbe Stunde von uns entfernt ist, darf nicht in Vergessenheit geraten. Gerade das Andenken an das grosse Leid, das dem jüdischen Volk angetan worden ist, muss über Jahrhunderte vor der Gleichgültigkeit und der scheinbaren Gnade immer neuer  Generationen geschützt bleiben.

Was wir aber auch nicht vergessen dürfen: Es waren nicht nur die "Nazi", die eine derart beispiellose Gleichschaltung beinahe eines ganzen Volkes möglich gemacht haben. Wir haben gerade in der "Corona-Zeit" schmerzlich erfahren, was Angst und Panik, geschürt durch diejenigen, die genau das hätten verhindern müssen, mit einem tief verängstigten Volk anrichten können. Anstatt Zuversicht und Vertrauen in die eigenen Kräfte zu propagieren, hat die Politik durch unbedachtes, übereiltes und völlig überstürztes Vorgehen diese tiefe Verunsicherung in der Bevölkerung weiter befeuert. 

Ja, es stimmt. Zu Beginn der "Pandemie" wussten wir alle nicht, was da abgeht. Aber es hat sich bald abgezeichnet, dass Corona und seine Folgen beherrschbar sind. Davor haben die Verantwortlichen die Augen verschlossen und stattdessen "Massnahmen" ergriffen, unter der ganz Europa heute noch stöhnt und dessen Folgen noch immer nicht absehbar sind. Aber noch etwas anderes durften wir erleben: Wir haben, wie bereits im Zweiten Weltkrieg, Zivilcourage derjenigen gesehen, die sich gegen eben diese Angstmacherei und Gleichschaltung gestellt haben. Auch bei uns im kleinen Liechtenstein. 

Die regelmässigen Mahnwachen vor dem Regierungsgebäude (ganz zu Anfang noch unter Beobachtung durch die Landespolizei, das muss man sich mal vorstellen) haben gezeigt: Ja, es gibt sie noch. Auch heute. Diejenigen, die sich nicht dem Diktat von Leuten beugen, die nicht in der Lage sind, ihre eigene Angst hintenan zu stellen und den Menschen zu sagen: "Ja, es gibt dieses Corona. Und wir werden damit umgehen. Ja, wir werden Menschen verlieren. Das möchten wir nicht. Niemand möchte das. Aber wir müssen jetzt zusammenhalten. Alle. Und vor allem unseren Kindern müsen wir jetzt zeigen, wie erwachsene, reife Menschen mit so einer Lage umgehen". Es gab und gibt sie, zu allen Zeiten. Menschen, die einen klaren Kopf bewahren. Die sich gegen Denunziantentum und Ausgrenzung Andersdenkender (und handelnder) stellen. 

Das ist tröstlich. Auch mit Blick auf die fürchterlichen Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg.


(Bildquelle: Pixabay, n.Reg.lizenzfrei)