Hilfswerk: Liechtensteins gutes Herz.

18.04.2024

(LiVa, 18.04.2024) Eine 36-jährige Erfolgsbilanz: Vergangenen Dienstag fand die diesjährige Jahresversammlung des Hilfswerks Liechtenstein statt.

«Wir dürfen auf ein Jahr zurückblicken, das von zwei bedeutenden Ereignissen geprägt wurde», berichtete die Präsidentin in der Vollkommissionsversammlung anhand ihres Jahresberichts und parallel gezeigter Bilder: «Vom 35-jährigen Bestehen unseres Vereins sowie vom Umzug unserer Sammelstelle vom Spoerry-Areal in Triesen ins Industriegebiet von Triesen.»

«Das Jubiläum erfüllt uns mit tiefer Dankbarkeit gegenüber all jenen, die uns auf diesem Weg begleitet haben: Unseren treuen Mitgliedern, grosszügigen Spenderinnen und Spendern sowie allen, die uns mit ihrem Wohlwollen und Vertrauen begegnet sind." Eine wichtige Aufgabe der Sammelstelle Triesen ist das Einkleiden von hilfesuchenden Menschen in Liechtenstein und der nahen Umgebung. Ein grosser Teil dieser Menschen stammtmomentan aus der Ukraine, Liechtenstein beherbergt ca. 600 ukrainische Flüchtlinge.

(dwb) Bedürftige Menschen in unserer Mitte müssen wir unterstützen. Das ist unsere Aufgabe als Gesamtgesellschaft. Ich habe aber Mühe damit, dass so viele Privatpersonen ihre Freizeit opfern, um eine Aufgabe wahrzunehmen, die in meinen Augen ein Job des Staates ist. Wir unterhalten u.a. auch privat finanzierte «Tafeln», und tun dabei doch nichts anderes, als den Staat an einer Ecke zu entlasten, wo er sich nicht aus der Verantwortung stehlen darf. Doch genau das fördern wir durch solche private Initiativen. Dass Menschen in Not Kleidung, Nahrung und Zuwendung erhalten, das ist eindeutig eine Aufgabe des Staates. Der aber engagiert sich lieber in anderen «Projekten», und zwar am liebsten für solche, die deutlich mehr Prestige und Ansehen garantieren. Bei den «unteren Chargen» dürfen sich die Freiwilligen engagieren. Und nur deshalb ist ihr Engagement auch notwendig. Das sollten wir ändern. Und ja – der Staat hat völlig problemlos die Mittel, das zu finanzieren. Gerade vor zwei Tagen hat uns die Zeitung gelehrt, wie die politisch verantwortlichen mit einer völlig übertriebenen Reaktion «Gas gehortet» – und dabei 9 Millionen Franken verloren haben. Nein. Das Geld ist schon da, das ist nicht das Problem. Die Politik will es halt nur für schönere Dinge ausgeben als für "Bittsteller und Almosenempfänger". Das geht uns letzlich – allen so.

Wenn sich Menschen im Land für andere einsetzen, dann muss das entschädigt werden, mindestens mit einem sozialversicherten Stundenlohn. Dann ist das in Ordnung. Das "Helfersyndrom" von wohlmeinenden Menschen auszunutzen, so etwas sollten wir als Staat nicht weiter zulassen.

So macht sich der Staat einen schönen Lenz – auf dem Buckel der «Ehrenamtlichen», die eben diesen sozialpolitischen Schlendrian damit - ungewollt - auch noch fördern.


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