Haben wir wirklich so viel erreicht ?

28.06.2025
Wir rühmen uns, dass es  bei uns keine solche Bilder gibt wie in den Favelas, den Armenvierteln in Brasiliens Städten. Menschen, die unter prekären hygienischen Umständen, in ärmlichsten Behausungen leben müssen. 


Ja, solche Bilder gibt es bei uns, zumindest in Nordeuropa, keine mehr. Das ist aber nicht nur unserem Fleiss und Erfindungsreichtum geschuldet, sondern der schlichten Erkenntnis, dass Favelas für eine Gesellschaft kein Lebensumfeld sein können. Es beeinträchtigt vor allem auch jene, die nicht unter diesem Umständen leben müssen. 

Wir verschenken also einen Teil unserer Wirtschaftsleistung an arme Menschen, die - ohne diese Zuwendungen im hohen Milliardenbereich - in "modernen Favelas" hausen müssten.  Denn dass Vermögen erwirtschaftet worden sind, die durchaus geeignet gewesen wären, die grösste Armut zu verhindern, zumindest aber abzumildern, das ist kein Geheimnis. Ein paar bekannte Beispiele: 

  • - Vermögen Cornelius Vanderbildt, amerikanischer Industrieller (1794-1877): rund 202 Milliarden Dollar
  • - Vermögen Henry Ford, amerikanischer Industrieller (1863-1947): rund 200 Milliarden Dollar
  • - Vermögen Jakob Fugger, Financier Mitteleuropa, (1459-1525): rund 500 Millionen Euro 


Was sich also geändert hat, ist das Verständnis gegenüber Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Einen wirklichen Wechsel des Systems haben wir dadurch aber nicht geschafft. Wir decken die Armut einfach mit ungeheuren Summen an Wirtschaftskraft zu. Nicht ideal. 

 Das grosse Problem, bis heute, ist noch immer, dass es Menschen gibt, die dieses System und Verständnis bis zum Erbrechen ausnutzen.Dagegen müssen wir weiter arbeiten.  

(Bildquelle: Pixabay, n.Reg.lizenzfrei)