Geht es unseren Kindern und Jugendlichen schlechter als früher ?

(LiVa, "Sapperlot", 09.11.2023) Glaubt man der Fernsehsendung «Club» des SRF von dieser Woche, hat die Jugend zumindest ein massives Drogenproblem. Erschreckende Zahlen wurden dort von Experten genannt. Es sind also Probleme da, die mit chemischen Hilfsmitteln verdrängt und behandelt werden.
(dwb) Persönlich bin ich nicht sicher, dass der vermehrte Konsum von Drogen auf die "vielen Probleme der Jungen" zurückzuführen sind. Ich glaube eher, es ist auch eine Frage der Gelegenheit.
Vor 200 Jahren war beispielsweise der Alkoholkonsum in den Städten relativ moderat. Das lag zum einen an der Verfügbarkeit, zum einen am hohen Preis speziell von hochprozentigen Alkoholika. Erst um 1900, als Spirituosen in viel grösserem Umfang und zu geringeren Preisen verfügbar wurden, stieg - auch in den Städten - der Alkoholkonsum stark an. Probleme im täglichen Leben hat es zu allen Zeiten gegeben. Diese auch in den ärmeren Bevölkerungsschichten mit Drogen zu dämpfen, das war wohl jederzeit eine Frage der Verfügbarkeit.
Und heutzutage sind Drogen in allen Formen, vor allem in den Städten, verhältnismässig einfach zu bekommen. Und werden, denke ich, auch deshalb immer mehr konsumiert.
Sicher wäre es aber auch gut, wenn wir unsere Kinder wieder mit etwas mehr Bezug zum Leben erziehen würden. Unzählige "Helikopter-Eltern" behüten ihre Kinder übermässig vor den vermeintlichen "Unbilden" des Lebens und versuchen, ihnen jedes Mühsal und jedes noch so kleine Risiko vorsorglich aus dem Weg zu räumen. Und irgendwann sind die Kinder 16, 17 Jahre alt. Und mit einer - mitunter harten - Lebenswirklichkeit konfrontiert, die sie so nicht kennen.
Eine schlechte Voraussetzung für unseren ganz normalen, täglichen "Lebenswahnsinn".
(Bildquelle: Pixabay, n.Reg. lizenzfrei)