Förderung des Ehrenamts.

(dwb) "Freiwilligenarbeit" denke ich ist ein Teil des natürlichen Lebens innerhalb einer Gemeinschaft. Es ist ganz bestimmt nicht Aufgabe einer Regierung, dieses Zusammenspiel von Menschen untereinander zu regeln oder zu steuern. Da fängts schon mal an. Ich selber bin ohnehin der "Freiwilligenarbeit" gegenüber eher kritisch eingestellt. Es ist schön und erstrebenswert, wenn sich innerhalb einer Bevölkerung in Eigenregie Unterstützungs-angebote entwickeln und selbständig umgesetzt werden. Wir dürfen aber nicht so weit gehen, Aufgaben auf privater Basis zu übernehmen, die eindeutig in den Bereich des Staates fallen. Und das kommt gar nicht selten vor. Ich erinnere an die zahlreichen Tafeln in ganz Europa. Sicherzustellen, dass alle Menschen im Staat ausreichend mit Lebensmitteln versorgt werden, das ist ein Job des Staates und nicht die Aufgabe von Senioren mit Helfersyndrom. Dass die Regierung grundsätzlich daran interessiert ist, Privatpersonen zum Nulltarif arbeiten zu lassen ist nachvollziehbar. Das Budget soll geschont werden. Und dafür bietet sich der Buckel des Steuerzahlers idealerweise an. Genauso wie wir "Rentner" immer mehr dazu nötigen, über die 40, 50 Jahre aktiver Arbeit hinaus ihre Arbeitskraft weiterhin möglichst lange zur Verfügung zu stellen. Das "schone die Rentenkassen" und helfe mit, den "Fachkräftemangel" zu lindern.
Nein. Schonen tun wir gar nichts. Schon gar nicht diejenigen, die jahrzehntelang ihren Buckel für alle hingehalten haben. Die dürfen getrost weiterarbeiten, während es sich die Jungen im System gemütlich machen und die Reisebüros beschäftigen. Das ist sicher nicht der richtige Weg. Gut, um das Nichtstun der Politik in den vergangenen 40 Jahren zu kaschieren, dazu ist diese ganze Aktion sicher schon zu gebrauchen. Denn auch das wäre der Job der Politik gewesen. Solche wichtigen Projekte gehen gerne vergessen, während wir die "internationalen Verpflichtungen" gegenüber unzähligen Organisationen erfüllen müssen. Tete-a-tetes in ganz Europa, Geschwafel da und dort, ein Hochglanzfoto für die regionalen Zeitungen zu Hause. Und natürlich, nicht vergessen, die jährlichen Beiträge in Millionenhöhe überweisen, die uns diese traute Plauderei jedes Jahr kostet. Klar, das ist zeitintensiv. Da geht schon manch anderes daneben den Bach runter.
Und so soll es - einmal mehr - der Steuerzahler richten. Gratis und Franko. Während die Politik die Fotografen des Landes in Atem hält. Man muss ja schliesslich zeigen, wer man ist. Zeigen, was man tatsächlich erreicht hat - da siehts dann eher mager aus.
Aber - keine Probleme. Der Geltungsdrang und die Helfersyndrome zahlreicher "Freiwilligen" im Land - die werdens richten.
Und das noch gerne.
(Bildquelle: Pixabay, n.reg.lizenzfrei)