Fakten zum EWR ?

(Ich habe mir erlaubt, der LIHK einen Link auf diesen Blog-Beitrag zukommen zu lassen)
Die Alteren unter uns erinnern uns noch an diesen Slogan der Liecht. Industrie- und Handelskammer. Und heute, rund dreissig Jahre später, kommt uns die LIHK (analog den Politiker-willfährigen Medien im In- und Ausland, das Liechtensteiner Vaterland ist bestens dabei) mit "Fakten" daher.

Ja, das stimmt. Das ist allerdings auch nicht wirklich ein Kunststück. Wenn wir uns unser Bruttosolzialprodukt anschauen, wäre alles andere absolut verwunderlich. Und wir können sicher sein, bei unserem Wirtschaftsmodell, durchaus - gelegentlich - noch immer windig wie in alten Zeiten, hätten wir heute auch ohne EWR kein nennenswert kleineres BIP. Auch das darf man als Fakt ansehen. Ein Blick in die benachbarte Schweiz, weder Mitglied im EWR noch in der EU, reicht völlig aus. Wenn ich mir ansehe, in welch desolatem Zustand sich das heutige Europa unter Führung der EU präsentiert, dann kann ich nur sagen: Meine schlimmsten Befürchtungen aus dem Abstimmungsjahr 1995 sind bei weiten übertroffen worden. "Schlimmer gehts nimmer". Doch, wenn man solche Leute in der "Führung der EU" in Brüssel hat - dann schon ! Eine einstmals gute Idee - derart an die Wand zu fahren. Das muss man erst mal können.
Was aber ganz bestimmt ein Fakt ist, das ist der Umstand, dass die grossen Industriebetriebe im Land es mit Sicherheit nicht sind, die sehr viele qualitativ hochwertige "Jobs" anbieten. Und sonst nur in so einer hohen Anzahl, wie es unbedingt notwendig ist.
Ich verweise hier gerne auf die HILTI AG. Ein Hochtechnologie-Konzern, auf den Liechtenstein stolz sein darf. Aber gleichzeitig auch ein Beispiel dafür, wie Arbeitsplätze (nicht) im Land geschaffen werden:
93 Prozent der Gesamt-Belegschaft der HILTI AG arbeiten und leben - nicht in Liechtenstein.
Die genauen Zahlen lassen wir lieber aussen vor, bevor es manchen LeserInnen meines Blog allenfalls schwindlig wird. Auch das, liebe LIHK, ist ein Fakt. Den wir anlässlich der 30-Jahr-Jubelfeiern allerdings mit Sicherheit nicht um die Ohren geschlagen bekommen. Nein. Sicher nicht.
Ich hoffe nur, dass es beim 30-Jahr-Jubläum - neben den grosspurigen Reden der hohen Politik, fürs gemeine Volk (das immerhin die ganze Chose bezahlt) etwas mehr gibt als beim 100-Jahr-Jubiläum zum Zollvertrag: ein paar Jahrmarktstände, Blasmusik - und popelige Bratwürste (von denen es offiziell hiess: "es hätt - solangs hätt"). Das war - schwach. Sehr schwach.
Die Aelteren unter uns, zu denen ich auch gehöre, erinnern sich noch an den 75. Geburtstag seiner Durchlaucht, Fürst Franz Josef II von und zu Liechtenstein. Wir dürfen uns gerne ansehen, wie man damals Feste zu feiern wusste. Das 100 Jahr-Jubiläum im April 2023 war im Vergleich - nur ein Schatten seiner selbst.
Ich lass mich überraschen.
Glauben tu ich allerdings nicht - dass es eine Ueberraschung gibt.
Nein. Ganz bestimmt nicht.
(Bildquelle: LIHK, Vaduz)